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Geflüchtet aus Afghanistan: Fatimas Neustart im Zürcher Tösstal

Fatima Rahimi, eine junge Frau aus Afghanistan, steht beispielhaft für die Hoffnung und Herausforderungen, die viele Geflüchtete bewältigen müssen. Die 20-Jährige, die aus Angst vor den Taliban fliehen musste, hat vor über zwei Jahren in der Schweiz Asyl beantragt und anschließend als anerkannte Flüchtlingsstatus den B-Ausweis erhalten. Seit letzten Herbst lebt sie in einer Wohngemeinschaft im Zürcher Tösstal und strebt eine Ausbildung zur Pharma- oder Dentalassistentin an, auch wenn die Suche nach einer Lehrstelle bislang erfolglos geblieben ist. Trotz der Hürden fühlt sie sich im Alltag wohl, nicht zuletzt dank ihrer Sprachkenntnisse. Der Beobachter berichtete über ihr beeindruckendes Engagement, mit dem sie Deutsch und Englisch erlernte sowie alle Herausforderungen meistert.

Die Geschichte von Fatima steht stellvertretend für viele Afghanen, die seit Jahrzehnten aus ihrer Heimat nach Europa fliehen. Afghanistan gehört zu den Hauptländern, aus denen Menschen aufgrund von Konflikten und Unsicherheit fliehen. Auch in Deutschland leben viele Menschen mit afghanischen Wurzeln, die entweder selbst eingereist oder als Kinder von Geflüchteten geboren sind. Es ist eine vielfältige Community, die sich faktisch aus erzwungenen Migrationen der letzten Jahrzehnte entwickelt hat.

Abenteuer im Alltag und finanzielle Balance

Fatima erhält monatlich etwa 1800 Franken Sozialhilfe, die ihr Grundbedürfnisse und eine grundlegende medizinische Versorgung sicherstellen. Sie lebt sparsam, teilt sich Miet- und Stromkosten mit ihrem Mitbewohner und denkt sorgfältig über ihre Ausgaben nach. Trotzdem bleibt ihr ein gewisser finanzieller Spielraum für kleine Vergnügungen wie ein paarmal im Monat auswärts Essen oder ein gelegentlicher Coffee-to-go am Flughafen Zürich. Auch die Gesundheitskosten werden unterstützt – zumindest bis zu einem gewissen Grad. Probleme mit ihrer Zahnstellung wurden jedoch nicht als „zweckmäßig“ eingestuft, was bedeutet, dass sie die teure Behandlung selbst finanzieren müsste. Trotz der verwaltungsbedingten Hürden bleibt Fatima ruhig und hoffnungsvoll und versucht sich durch Bildung und fleißige Sprachpraxis ein neues Leben aufzubauen.

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Breite Unterstützung für afghanische Geflüchtete

In Deutschland wiederum sind afghanische Geflüchtete seit vielen Jahren fester Bestandteil der Bevölkerung. Afghanen stellen die zweitgrößte Gruppe von Schutzsuchenden, gleich nach Syrern. Sie sind überwiegend jung und männlich, jedoch machen Frauen wie Fatima etwa ein Drittel der Community aus. Die Zahl der Asylanträge hat besonders seit 2021 zugenommen, was das Bundesaufnahmeprogramm 2022 weiter untermauert. Laut dem Mediendienst Integration wurden für viele besonders schutzbedürftige Afghanen Aufnahmezusagen ausgestellt, darunter ehemalige Ortskräfte für deutsche Behörden in Afghanistan. Doch trotz unterschiedlicher rechtlicher Rahmenbedingungen und dem Erhalt von Aufenthaltsgenehmigungen, bleibt die Integration eine tough challenge. Beide Länder, die Schweiz und Deutschland, bieten daher Programme an, um diese Gruppen zu unterstützen und den Übergang ins Alltagserleben zu erleichtern.

Fatima und viele andere Afghanen sind auf einem bemerkenswerten Weg des Erneuerung. Sie bewältigen dabei nicht nur den Alltag, sondern auch die Herausforderungen, die mit dem Neuanfang in einem fremden Land einhergehen. Ihr Ziel bleibt ihr Anker: eine Ausbildung und ein unabhängiges Leben. Noch sind viele Weichen zu stellen, doch die Hoffnung bleibt ungebrochen – sowohl in Zürich als auch in Berlin.

Ort des Geschehens


Details zur Meldung
Was ist passiert?
Migration
In welchen Regionen?
Zürcher Tösstal
Genauer Ort bekannt?
Zürcher Tösstal, Schweiz
Quelle
archive.ph

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