AltöttingDeutschlandSchweiz

Gedenktafel für Ur-Großtante: Eine Lebensgeschichte in Probstried

In einer rührenden Geste zur Erinnerung hat Josef Renn aus Schrattenbach eine Gedenktafel für seine Ur-Großtante, Schwester Maria Tharsilla Thanner, angefertigt. Diese Zeremonie soll am kommenden Sonntag direkt nach dem Gottesdienst um 10:30 Uhr in der Probstrieder Kirche stattfinden. Schwester Tharsilla hat eine bewegte Lebensgeschichte, die sich über viele Jahre erstreckt und nun wieder ans Licht gebracht wird.

Josef Renn, mittlerweile 80 Jahre alt, stieß durch eine Inschrift auf einem Grabstein auf das außergewöhnliche Leben seiner Ur-Großtante. Diese Inschrift weckte sein Interesse und führte ihn auf eine faszinierende Spurensuche. Schwester Maria Tharsilla Thanner, geboren 1862 in Probstried, widmete ihr Leben dem Dienst an der Kirche. Nach ihrem Eintritt in den Schweizer Orden der Lehrschwestern vom Heiligen Kreuz verbrachte sie 15 Jahre in der Schweiz, wo sie als Lehrerin und später als Oberin wirkte.

Forschung und Entdeckungen

Renn startete zusammen mit dem Heimatforscher Edmund Ott eine tiefgehende Erkundung von Schwester Tharsillas Lebensweg. 1901 wurde sie nach Altötting abberufen, wo sie die Provinziale Oberin wurde und viele bedeutende Projekte ins Leben rief. Unter ihrem Einfluss wurde die Niederlassung in Altötting immer weiter ausgebaut, einschließlich der Erbauung einer Anbetungskirche und der Initiierung eines Noviziats zur Ausbildung der Missionsschwestern.

Kurze Werbeeinblendung

Ihr Engagement führte Schwester Tharsilla auch auf zahlreiche Reisen – sowohl innerhalb Deutschlands als auch international. Sie besuchte nicht nur ihre Mitschwestern in Süddeutschland, sondern auch Missionen in Länder wie Chile und Südafrika. Diese Erfahrungen und ihre zahlreichen Begegnungen prägten ihr Wirken und verstärkten ihr Engagement für den Orden und die Mission.

Ein Denkmal der Erinnerung

Im Jahr 2023 hatte Josef Renn die Gelegenheit, gemeinsam mit seiner Frau das Missionshaus in Altötting zu besuchen. Dieser Besuch war für ihn und seine Frau nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Möglichkeit, mehr über das Leben seiner Ur-Großtante zu erfahren. Dort wurde er herzlich empfangen und erhielt Einblicke in die Geschichte und die Bedeutung ihrer Taten. Besonders beeindruckend war die Existenz des „Tharsilla-Hauses“ im Missionshaus, das ganz konkret an ihr Wirken erinnert.

Um das Erbe von Schwester Tharsilla weiterzugeben, hat Josef Renn eine emaillierte Gedenktafel fertigen lassen. Diese Tafel wird nun in einem feierlichen Rahmen an der Probstrieder Kirche angebracht. „Ich möchte, dass die Menschen über das Leben meiner Ur-Großtante erfahren und ihr außergewöhnliches Engagement für andere anerkennen“, erklärte er mit Emotionen in der Stimme.

Die Gedenktafel wird nicht nur ein Zeichen der Erinnerung sein, sondern auch ein Symbol für die wertvolle Arbeit, die Schwester Maria Tharsilla Thanner geleistet hat. Ihre Lebensgeschichte und ihr Bekenntnis zur Nächstenliebe sind auch heute noch inspirierend und motivierend für viele.

Diese Zeremonie zur Ehre von Schwester Tharsilla ist mehr als nur ein Akt der Erinnerung; sie ist ein Aufruf, das Vermächtnis von Frauen wie ihr zu würdigen, die ihr Leben in den Dienst an anderen gestellt haben. Die Veranstaltung dürfte nicht nur Dorfbewohner anziehen, sondern auch Menschen, die sich für die Geschichte der Anweiser und ihren Einfluss auf die Gesellschaft interessieren.

Quelle/Referenz
allgaeuer-zeitung.de

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"