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Gedenken in Meißen: Erinnerungen an die Reichspogromnacht lebendig halten

Meißen. Am 9. November wird in Deutschland nicht nur der Fall der Mauer gefeiert, sondern auch an die dunklen Kapitel der Geschichte erinnert. An diesem Tag im Jahr 1938 geschah das Unfassbare: Die Reichspogromnacht, in der jüdische Geschäfte verwüstet und Menschen brutal verfolgt wurden. In Meißen, einer Stadt mit einer bewegten Vergangenheit, fanden sich am Samstag rund 40 Teilnehmer zusammen, um der Opfer zu gedenken und die Erinnerung wachzuhalten.

Der Verein Buntes Meißen und die Bürgerinitiative Stolperstein luden zu einem eindrucksvollen Spaziergang durch die Innenstadt ein. An 14 Stolpersteinen hielten die Teilnehmer inne, um den Schicksalen der jüdischen Bürger zu gedenken, die in der Pogromnacht verfolgt wurden. Bernd Oehler, der Vorsitzende des Vereins, entzündete eine Kerze für das Ehepaar Wilhelm und Elisabeth Heymann, die in dieser Nacht deportiert und später ermordet wurden. Die bewegenden Geschichten der einst angesehenen Bürger wurden lebendig, als Oehler von den einst blühenden Geschäften erzählte, die heute nur noch in Erinnerung existieren.

Bewegende Schicksale

Die Teilnehmer erfuhren von Alex und Elise Loewenthal, die einst ein beliebtes Kleidungshaus betrieben. Ihre Geschichte ist Teil der dunklen Vergangenheit, die nicht in Vergessenheit geraten darf. Bernd Oehler hatte akribisch Informationen aus verschiedenen Archiven zusammengetragen, um die Biografien der Ermordeten zu dokumentieren. Unter den Anwesenden waren auch junge Menschen, die sich aktiv an der Erinnerungskultur beteiligen. Simon, ein Student, und Gabriel, ein Auszubildender, zeigen, dass die Gedenkveranstaltungen auch für die jüngere Generation von Bedeutung sind.

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Parallelen zur Gegenwart

Oehler zog eindringliche Parallelen zur Gegenwart und erinnerte daran, wie jüdische Bürger in der Nacht des Pogroms öffentlich gedemütigt wurden. „Dieser Tage ahnt man, wie es dazu kam“, sagte er und schloss mit den Worten, dass viele Schicksale von Meißner Juden noch unbekannt seien. Der Gedenkweg endete in der Görnischen Gasse, wo die Familie Fischer lebte. Ihre tragische Geschichte ist ein weiteres Beispiel für das Unrecht, das geschehen ist. Oehler stimmte ein jüdisches Volkslied an, das für Frieden und Versöhnung steht: Hevenu Shalom Alechem.

Quelle/Referenz
saechsische.de

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