Die Raststätte „Fuchsberg Süd“, gelegen an der A20 zwischen Wismar und Rostock, hat im aktuellen Test des ADAC nicht gut abgeschnitten. Diese Raststätte wurde als die „schlechteste Raststätte Deutschlands“ bewertet. Schmutzige Toiletten, überteuerte Preise im Shop und das Fehlen eines Kinderspielplatzes machten den Testern das Urteil leicht: „mangelhaft“.
Im Kontrast dazu steht die Raststätte „Demminer Land“ an der A20, die mit der Note „gut“ und dem zweiten Platz im ADAC-Ranking ausgezeichnet wurde. Hier fanden die Tester saubere Außenanlagen, eine angemessene Anzahl an Picknick-Tischen und Spielelementen für Kinder vor. Das gastronomische Angebot war vielfältig und zu fairen Preisen verfügbar, obwohl auch dort etwas über die Toiletten zu bemängeln war.
ADAC analysiert bundesweite Raststätten
Im Rahmen ihres Tests hat der ADAC insgesamt 40 Raststätten unter die Lupe genommen, was weniger als zehn Prozent der betriebenen Raststätten in Deutschland entspricht. Die Testerbeurteilungen basierten auf 150 Prüfkriterien, wobei besonders der Zustand der Sanitäranlagen und die Preisgestaltung in den Tankstellenshops gewichtet wurden. Nach einem ausgiebigen Besuchszeitraum von Mai bis Juli 2024 ergab sich ein insgesamt eher ernüchterndes Bild: Von den getesteten Raststätten erhielten nur acht eine „gute“ Bewertung, während 26 mit „ausreichend“ und sechs mit „mangelhaft“ durchfielen.
Raststättenbetreiber kritisieren den ADAC-Test
Die rustikalen Bewertungen der Raststätten führten zu scharfer Kritik seitens des Raststättenbetreibers „Tank & Rast“. Ein Sprecher äußerte, dass die kritisierten Punkte oftmals ungerechtfertigt seien. So wird die Preisgestaltung des gastronomischen Angebots als Hauptpunkt der ADAC-Bewertung angeführt, obwohl diese von den Betreibern als fair angesehen wird. Laut dem Sprecher ist die Preis-Leistungs-Relation für die Franchisepartner von großer Bedeutung, insbesondere im Wettbewerb mit benachbarten Autohöfen und Tankstellen, wo die Konkurrenz stark ist.
Besonders leidenschaftlich widersprach der Sprecher der ADAC-Bewertung in Bezug auf Kriterien, die außerhalb des Einflusses der Raststätten liegen. So sei der Standort von Behindertenparkplätzen oder das Management von Müllcontainern nicht in ihrer Kontrolle, fließe aber dennoch in die Testbewertung ein.
Ein bemerkenswerter Aspekt der Testreihe ist auch die Beziehung zwischen dem ADAC und der Raststätte „Demminer Land“. Diese Anlage, die im Test hervorragend abschnitt, kooperiert aktuell mit dem ADAC in einer Rabattaktion. Der Kontakt zwischen dem ADAC und der kritisierten Raststätte „Fuchsberg Süd“ hingegen scheint nicht zu bestehen, was den Verdacht aufgeworfen hat, dass diese Beziehung das Testergebnis beeinflusst haben könnte.
Insgesamt bleibt die Debatte um die ADAC-Bewertungskriterien angesichts der schlechten Leistungen zweier so unterschiedlicher Raststätten spannend. Weitere Informationen zu diesem Thema sind bei www.ndr.de nachzulesen.
