Deutsch-Paulsdorf. Immer mehr Menschen entscheiden sich für den Friedwald als ihren letzten Ruheort! Unter den majestätischen Bäumen, wo die Natur die Grabpflege übernimmt, finden Trauernde einen Ort der individuellen Abschiednahme. Hier, wo Erinnerungen lebendig bleiben, werden die letzten Reisen in einer einzigartigen Atmosphäre gefeiert. Lars Wolf, der Friedwaldförster, zeigt bewegende Bilder von Abschiedszeremonien, die von persönlichen Ritualen geprägt sind – sei es ein Plattenspieler unter dem Blätterdach oder Luftballons, die in den Himmel steigen.
Der Friedwald in Deutsch-Paulsdorf, eröffnet im September 2018, ist ein idyllischer 15 Hektar großer Bestattungswald, der zur Gemeinde Markersdorf gehört. Hier haben bereits rund 500 Verstorbene ihre letzte Ruhestätte gefunden, und die Zahl der Beisetzungen steigt rasant! In diesem Jahr gab es bereits etwa 160 Bestattungen in biologisch abbaubaren Urnen. Die Verstorbenen stammen überwiegend aus der Umgebung von Görlitz, Niesky und Zittau, aber auch aus weiter her. Yvonne von Wallenberg, die den Friedwald initiiert hat, erklärt, dass die Natur die Grabpflege übernimmt und die Kosten im Vergleich zu traditionellen Friedhöfen deutlich niedriger sind.
Einzigartige Abschiedskultur
Die Trauerfeiern im Friedwald sind so vielfältig wie die Menschen, die hier beigesetzt werden. Ob mit einem letzten Prost aus der Piccoloflasche oder einem Abschiedstanz, jeder gestaltet den Abschied nach seinen Wünschen. Lars Wolf, der seit zwei Jahren als Förster tätig ist, bringt seine Leidenschaft für die Natur und die Menschen in seine Arbeit ein. „Es geht nicht um den Blick auf den Tod, es geht um den Blick aufs Leben“, sagt er und hebt hervor, dass der Friedwald ein Ort ist, an dem das Leben gefeiert wird.
Mit fünf Bestattungswäldern in Sachsen und dem Friedwald in Deutsch-Paulsdorf als einzigem Standort im Landkreis Görlitz, zeigt sich ein klarer Trend: Immer mehr Menschen wählen diese naturnahe und individuelle Bestattungsform. Die anfängliche Skepsis mancher Pfarrer ist längst gewichen, und auch die Zusammenarbeit mit Bestattungshäusern floriert. Der Friedwald wird zum Symbol für eine neue Art des Abschieds, die das Leben und die Erinnerungen an die Verstorbenen in den Mittelpunkt stellt.