Eines der Hauptmerkmale, das jede Großstadt zu bieten hat, sind ihre einzigartigen Stadtviertel mit besonderen Attraktionen. Sei es eine Brauerei, die eine Bibliothek russischer Literatur beherbergt, oder ein Fotomuseum, das gleichzeitig als Jazzclub fungiert – jedes Viertel versucht, seinen eigenen Charme auszustrahlen.
In diesem Jahr hat das Stadtmagazin Time Out wieder versucht, das angesagteste Viertel weltweit zu ermitteln. Der neue Spitzenreiter ist das Viertel Notre-Dame-du-Mont in Marseille, das mit lebhaften Restaurants, einer Vielzahl von Galerien und einem abwechslungsreichen Markttreiben auftrumpfen kann.
Friedrichshain auf dem Vormarsch
Im internationalen Ranking war es in Berlin Neukölln, das im Vorjahr einen Platz unter den besten Vierteln ergatterte. Diesmal ist es jedoch Friedrichshain, das sich als der hippste Stadtteil der Hauptstadt positioniert hat, immerhin auf Platz 18 der globalen Bestenliste. Bei Time Out wird dies damit in Zusammenhang gebracht, dass der Stadtteil in den letzten Jahren ein Erwachsenenpublikum sowie eine interessante Gastronomieszene anzieht.
Mit dem Anstieg der Mieten und der Diskussion über gentrifizierte Stadtteile, bei denen einst besetzte Häuser für teure Hostels weichen mussten, schien das alternative Flair Berlins ein wenig verblasst zu sein. Jetzt zeigt sich Friedrichshain jedoch wieder in neuem Licht. Die Aussage des Magazins betont den Reiz, den neugierige Touristen und Bewohner gleichermaßen finden. Es wird berichtet, dass die Atmosphäre durch eine Mischung aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen, darunter „Punks und ihre Hunde sowie Frauen in bunten Kleidern“, ein aufregendes Lebensgefühl vermittelt.
Das RAW-Gelände, das einst als kultureller Treffpunkt galt, ist weiterhin ein Anziehungspunkt. Neben dem lebhaften Straßenmarkt am Boxhagener Platz hebt der Artikel auch lokale Gastronomien hervor. Orte wie der Aleppo Supper Club und das 1990 Vegan Living werden empfohlen, um den kulinarischen Reichtum des Stadtteils zu erkunden. Auch eine einzigartige Location am Spreeufer, der Holzmarkt, der ganzjährig Feste veranstaltet, trägt zur Anziehungskraft Friedrichshains bei.
Internationale Konkurrenz
Die anderen Spitzenplätze im Ranking gehören zu den Stadtvierteln Mers Sultan in Casablanca und Pererenan auf Bali. Während das nordwestliche Arrondissement Berühmtheit durch kleine Boutiquen und gemütliche Snackbars erlangt hat, überzeugt Pererenan mit seinem anhaltenden, traditionellen balinesischen Charme.
Die Time Out Group, bekannt für ihre Marktplätze an ausgewählten Standorten, hat in den letzten Jahren regelmäßig die angesagtesten Nachbarschaften weltweit gekürt. Berliner Stadtteile wie Wedding und Neukölln wurden bereits in dieser Liste gefeiert, während die Einschätzung von Friedrichshain als das 'place to be' unter den Einheimischen eher fraglich ist. Allgemeingültigkeit dieser Rankings bleibt ein umstrittenes Thema, doch eine solche Erhebung gibt einen interessanten Überblick darüber, was weltweit angesagt sein könnte.
Erstaunlich bleibt, wie sich die Wahrnehmung über die angesehene Hauptstadt in internationalen Kreisen wandelt – eine spannende Entwicklung für jeden, der an der dynamischen Kultur der Stadt interessiert ist. Weitere Informationen zu diesen Veränderungen und den aktuellen Trends sind in einem detaillierten Bericht auf www.berliner-zeitung.de nachzulesen.
Details zur Meldung