DeutschlandWeiden in der Oberpfalz

Frauenhaus-Krise: 14.000 Plätze fehlen – Schutz bleibt oft unerreichbar!

In Deutschland ist die Situation in Frauenhäusern alarmierend. Aktuellen Berichten zufolge fehlen in dem Land rund 14.000 Plätze, was viele Frauen zwingt, Schutz in weit entfernten Einrichtungen zu suchen. Diese Probleme werden durch häufige Nachrichten über unterfinanzierte Frauenhäuser, wie zuletzt in Konstanz und im Rhein-Sieg-Kreis, unterstrichen. Ein signifikantes Problem ist auch das Frauenhaus in Weiden, das jede dritte Frau ablehnen muss, was die prekäre Lage für viele Betroffene verstärkt.

Mit insgesamt nur etwa 7.700 Frauenhausplätzen in Deutschland stehen die Einrichtungen weit hinter dem, was gemäß der Istanbul-Konvention erforderlich wäre. Diese internationale Vereinbarung sieht vor, dass mindestens 21.000 Plätze zur Verfügung stehen sollten, um der Vielzahl an Frauen und Kindern, die vor Gewalt fliehen, eine sichere Unterkunft zu bieten.

Statistiken und Zahlen im Überblick

Der Verein Frauenhauskoordinierung (FHK) erhebt jährlich Daten über die Nutzung der Frauenhäuser. Die neueste Auswertung zeigt, dass im Jahr 2023 nur etwa ein Drittel der Frauen in ihrem Heimatort Hilfe finden konnte. Die Gründe dafür sind sowohl die Überbelegung der örtlichen Einrichtungen als auch der Wunsch, sich möglichst weit vom Täter zu entfernen.

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Die Situation betrifft nicht nur die Frauen, sondern auch deren Kinder: Im Jahr 2023 waren mehr Kinder als Frauen in den Frauenhäusern untergebracht. Von den rund 14.200 Frauen, die Schutz suchten, lebten 61 Prozent mit Kindern im Frauenhaus. Ein großer Teil dieser Kinder ist jünger als sechs Jahre. Viele Frauenhäuser kämpfen jedoch damit, die notwendige Unterstützung für Kinder bereitzustellen, da es an Erzieher*innen, kindgerechten Räumen und psychologischer Betreuung mangelt.

Besorgniserregend ist auch der Anstieg der Frauen, die aus dem Ausland kommen. Im Jahr 2023 waren 69 Prozent der Bewohnerinnen in Frauenhäusern nicht in Deutschland geboren. Diese Zahlen verdeutlichen, dass Frauen mit Flucht- und Migrationserfahrung oft weniger Möglichkeiten haben, aus gewaltsamen Beziehungen zu entkommen, da es ihnen häufig an finanziellen Ressourcen und einem unterstützenden Netzwerk fehlt.

Ein weiteres wichtiges Detail der FHK-Statistik ist das Dunkelfeld geschlechtsspezifischer Gewalt. Nur 40 Prozent der betroffenen Frauen hatten vor ihrem Aufenthalt im Frauenhaus Kontakt mit der Polizei wegen häuslicher Gewalt. Von den Frauen, die Gewalt erfahren haben, unternahmen 47 Prozent während ihres Aufenthalts keine rechtlichen Schritte gegen ihre Angreifer. Gründe dafür sind oft ein mangelndes Vertrauen in die Justiz sowie persönliche Umstände.

Finanzielle Abhängigkeit und Herausforderungen

Viele Frauen, die in Frauenhäuser fliehen, leben in finanzieller Abhängigkeit. Nur ein Viertel von ihnen verfügte vor ihrer Flucht über ein eigenes Einkommen. Diese finanzielle Unsicherheit bedeutet, dass mehr als ein Viertel der Frauen während ihres Aufenthalts teilweise oder vollständig selbst für die Kosten aufkommen musste, was den Zugang zu einem sicheren Zufluchtsort zusätzlich erschwert.

Die FHK fordert eine umfassende Sicherstellung der Finanzierung der Frauenhäuser durch den Bund. Ein neues Gewalthilfegesetz, das diese Rahmenbedingungen schaffen soll, steht jedoch nach wie vor auf der politischen Agenda und hat bislang keinen Entwurf hervorgebracht. Die Notwendigkeit für mehr Plätze, Unterstützung und Ressourcen ist dringender denn je, um den schutzbedürftigen Frauen und ihren Kindern ein sicheres Leben zu ermöglichen. In Anbetracht der steigenden Zahlen und der gravierenden Umstände ist die Politik gefordert, effektive Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Herausforderungen zu begegnen.

Die schwerwiegende Lage in den Frauenhäusern rief auch in der Öffentlichkeit Besorgnis hervor. Es bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen die Verantwortlichen in den kommenden Monaten ergreifen werden, um die Situation zu verbessern und betroffenen Frauen und Kindern schnellere Hilfe anzubieten.

Für genauere Informationen zur Problematik der Frauenhäuser und den aktuellen Statistiken besuchen Sie die Webseite taz.de.


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