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Frankfurt testet Gütertram: Innovative Lösung gegen Paketchaos!

In Frankfurt am Main findet ein interessantes Experiment der urbanen Logistik statt. Die Stadt testet seit einem Monat eine Gütertram, die mit den Paketen des Online-Riesen Amazon befüllt ist. Der nicht alltägliche Einsatz dieser Straßenbahn, die gewöhnlich Passagiere befördert, kommt den Herausforderungen der wachsenden Paketlieferungen in städtischen Gebieten entgegen. Mobilitätsdezernent Wolfgang Siefert (Grüne) hob hervor, dass der Transport von mehr als nur Menschen durch Straßenbahnen nicht neu ist – ein Blick in die Geschichte zeigt, dass bereits im 19. Jahrhundert die Post mit Trams transportiert wurde.

Im Rahmen des Forschungsprojekts „LastMileTram RheinMain V“ wurde die Gütertram in Zusammenarbeit mit der Frankfurt University of Applied Sciences, der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und Amazon Logistics ins Leben gerufen, gefördert mit 500.000 Euro vom Land. Täglich transportierte die Gütertram über 300 Amazon-Pakete von der Haltestelle „Stadion“ in die Innenstadt bis zu den Endhaltestellen Zoo und Gutleutstraße. An diesen Punkten warteten elektrische Lastenfahrräder, um die Pakete weiterzuleiten – eine nachhaltige Lösung zur Reduzierung der CO2-Emissionen, denn die Anlieferung bis zur Tram-Haltestelle übernahmen Elektro-Transporter.

Erfolgreiches Pilotprojekt

Das Pilotprojekt hat nun seine letzte Testphase abgeschlossen. Vorläufigen Berichten zufolge haben 97,5 Prozent der Pakete ihr Ziel erreicht, und das ohne Beschwerden oder Sicherheitsvorfälle. Amazon hat bereits Erfahrungen in verschiedenen deutschen Städten mit der Auslieferung per Elektrofahrrädern gesammelt, und diese Kooperation in Frankfurt wurde aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens als sinnvoll erachtet. Andre Lütgeharm, Regionaldirektor von Amazon, äußerte sich optimistisch über die Ergebnisse des Tests und lässt offen, ob Frankfurt als Modell für andere Städte dienen könnte.

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Verkehrsminister Kaweh Mansoori (SPD) bezeichnete das Projekt als einen wegweisenden Schritt für die Zukunft der städtischen Logistik in Hessen. Er betonte die Notwendigkeit, dass Waren in Städten sauber, leise und nachhaltig transportiert werden, um die Lebensqualität nicht zu beeinträchtigen. Diese innovative Lösung zeigt demnach vielversprechende Ansätze, um den Herausforderungen der Urbanisierung zu begegnen.

Wolfgang Siefert unterstrich, wie wichtig solche Konzepte zur Verbesserung der Verkehrssituation sind, insbesondere angesichts der steigenden Zahl an Kunden und der zunehmenden Komplexität des Logistikverkehrs. Die Idee, eine Gütertram zusammen mit Lastenrädern zu kombinieren, könnte demnach nicht nur die logistische Effizienz steigern, sondern auch den Wirtschaftsstandort Frankfurt stärken.

Wie es nun weitergeht, hängt von der wirtschaftlichen Rentabilität des Projekts ab. Projektleiter Kai-Oliver Schocke, Präsident der Frankfurt University of Applied Sciences, erinnerte daran, dass es notwendig ist, den Unternehmen eine wirtschaftliche Grundlage anzubieten. Eine Simulation des Forschungsprojekts zeigt positive Aussichten, jedoch müssen Regelungen geklärt werden, um sicherzustellen, dass Straßenbahnen in Zukunft auch Güter transportieren dürfen. Damit bleibt abzuwarten, welche langfristigen Veränderungen sich aus dieser innovativen Testphase ergeben.

Für weitere Informationen über die Entwicklungen rund um das Gütertransportprojekt in Frankfurt, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.faz.net.


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