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Föhn in Bayern: Wetterphänomen bringt Sonne und schlechte Laune!

Wenn der Föhn durch Bayern zieht, scheint es fast als wäre München eine Stadt in den Alpen. Dieses Wetterphänomen, das milde Temperaturen mit sich bringt, sorgt nicht nur dafür, dass die Sicht ungehindert bis zu den fernen Berggipfeln reicht, sondern kann auch die Stimmung der Menschen beeinflussen. Besonders in den kommenden Tagen müssen sich die Bewohner Münchens auf Temperaturen bis zu 23 Grad einstellen, die durch warme Mittelmeerluft verursacht werden.

Der Deutsche Wetterdienst hat den Föhn für Mittwoch und Donnerstag angekündigt. Diese meteorologischen Bedingungen führen oft dazu, dass sich die Luft von den kühleren Höhenlagen der Alpen erwärmt und die Wolken vertreibt. Dennoch kann der Föhn auch unangenehme Folgen haben. Professor Angela Schuh von der Ludwig-Maximilians-Universität hat herausgefunden, dass viele Menschen unter der Föhnphase leiden. Kopfschmerzen und Konzentrationsprobleme sind nur einige der Symptome, die besonders wetterfühlige Personen plagen.

Die Auswirkungen des Föhns auf die Gesundheit

Weltweit ist das Phänomen des Föhns bekannt, nicht nur in Bayern. Es tritt überall dort auf, wo sich die Luftströmung durch Gebirge verändert. Die wissenschaftlichen Einsichten von Professor Schuh zeigen, dass etwa 50 Prozent der Menschen sich als wetterfühlig einstufen. Bei einer plötzlichen Temperatursenkung und abnehmender Feuchtigkeit, ähnlich wie es bei Föhnlagen der Fall ist, werden viele Menschen unwohl und gereizt. „Es ist keine Krankheit, sondern eine Befindlichkeitsstörung“, erklärt Schuh.

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Man kann allerdings lernen, diese Empfindlichkeit zu überwinden. Regelmäßige Kneippkuren, Saunagänge und frische Luft können helfen, die persönliche Wärmeregulation zu fördern. „Ein flotter Spaziergang an der frischen Luft ist sehr zu empfehlen“, sagt die Expertin.

Das kulturelle Gedächtnis der Bayern hat den Föhn ebenfalls geprägt. In verschiedenen Gedichten und Geschichten wird das Wetterphänomen thematisiert. Karl Valentin, ein bekannter bayerischer Komiker, hat beispielsweise gesagt: „Wer beim Föhn net krank ist, der ist überhaupt net gesund.“ Dieses humorvolle Zitat zielt darauf ab, die weit verbreitete Theorie zu unterstützen, dass das Wetter die Stimmung entscheidend beeinflusst.

Ein klarer Blick und alte Geschichten

Das Aufeinandertreffen von Föhn und bayerischer Kultur bietet auch einen interessanten historischen Kontext. Ein Beispiel aus dem Jahr 1704 zeigt, wie ein kräftiger Föhnsturm den Verlauf eines Gefechts entscheidend veränderte, als bayerische Kämpfer im Winter gegen Tiroler Verteidigung kämpften. Der gefrorene Kochelsee schmolz durch die plötzliche Wärme, und die Tiroler waren gezwungen, sich zurückzuziehen.

Heutzutage genießen die Münchener während Föhn-Tagen klare Sicht bis zum Karwendel Gebirge. Das Wetter bringt eine Sehnsucht nach dem Süden und erinnert viele an den bevorstehenden Winter. Doch die Freude über die milde Witterung kann schnell von Beschwerden überlagert werden, wenn die Menschen feststellen, dass sie unter den typischen Föhn-Symptomen leiden.

Die Balance zwischen sonnigen Tagen und den Unannehmlichkeiten eines trockenen, veränderten Klimas ist ein immer wiederkehrendes Thema im bayerischen Alltag. Und so bleibt den Münchenern in diesen speziellen Föhntagen nur, die schönen Momente zu genießen und die kulturellen Überlieferungen über ihren Umgang mit dem Wetter zu schätzen. Für viele ist es der perfekte Anlass, um Zeit im Freien zu verbringen, etwa mit einem Spaziergang oder einem Ausflug in die Natur.

Quelle/Referenz
merkur.de

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