Die Flüchtlingszahlen in Rhön-Grabfeld sind zwar gesunken, doch die Entspannung bleibt aus! Manuel Kalla, Abteilungsleiter für Kommunale und Soziale Angelegenheiten, warnt: Die Situation ist trotz weniger Asylsuchender nach wie vor angespannt. Aktuell leben 428 Asylsuchende und 1.024 Ukrainer im Landkreis. Im Vergleich zur ersten Flüchtlingskrise 2015/2016, als 832 Asylbewerber registriert wurden, sind die Zahlen zwar gesunken, doch die Herausforderungen bleiben. Die Zahlen sind höher als in den Folgejahren, was die Situation weiterhin kritisch erscheinen lässt.
Besonders alarmierend ist, dass nicht alle Flüchtlinge in diesen Zahlen erfasst sind. Kalla weist darauf hin, dass viele Personen, die über Familiennachzug oder humanitäre Gründe nach Deutschland gekommen sind, nicht in der Statistik auftauchen. Momentan leben 85 Menschen durch Familiennachzug und 37 Ortskräfte aus Afghanistan in Rhön-Grabfeld, die ebenfalls Unterstützung benötigen. In den sechs Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises sind 308 Flüchtlinge untergebracht, während 315 in dezentralen Unterkünften leben. Doch es gibt auch „Fehlbeleger“ – Menschen, die keinen Anspruch auf Asyl haben, aber dennoch in den Unterkünften wohnen. Sie müssen Gebühren zahlen, was die Lage zusätzlich kompliziert.
Die Notunterkunft bleibt leer
Die Notunterkunft im ehemaligen Kreiskrankenhaus in Bad Neustadt ist geschlossen und wird vorerst nicht wieder geöffnet. Kalla sieht momentan keinen Bedarf für zusätzliche Unterkünfte oder Container. Die Hauptursprungsländer der Flüchtlinge sind Afghanistan, Elfenbeinküste, Somalia, Syrien und Algerien. Trotz der Verpflichtung, 6,1 Prozent der Asylbewerber für Unterfranken aufzunehmen, bleibt die Zukunft ungewiss. Die Gemeinden sind verpflichtet, freie Plätze zu melden, doch einige halten sich zurück. Die rechtlichen Möglichkeiten zur Zuweisung sind begrenzt, was die Situation für viele Gemeinden schwierig macht.
Die Integration der Flüchtlinge bleibt eine Herausforderung. Kalla betont die Notwendigkeit von Sprachkursen und verbessertem Wohnraum. Die aktuelle Lage ist angespannt, und die Unterstützung durch Integrationslotsen und Beratungsstellen ist unerlässlich. Dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die weltpolitische Lage und die politischen Entscheidungen in Deutschland und Europa auf die Flüchtlingsbewegungen auswirken werden.