Das Leben von Flüchtlingen ist oft geprägt von schweren Erfahrungen und unvorstellbaren Herausforderungen. Dies wurde während einer Veranstaltung in der Stadtbibliothek von Verden eindringlich deutlich, bei der Zahra Mojahed und Jawad Jafari, zwei junge Afghanen, ihre dokumentarischen Filme vorstellten. Beide leben seit 2022 in Deutschland und haben in ihren Kurzfilmen wichtige Einblicke in die Lebensrealität von Migranten in Griechenland gegeben. Die Filmschaffenden wollten mit ihren Arbeiten auf die schwierige Situation der Geflüchteten aufmerksam machen und die Geschichten hinter den Statistiken erzählen.
Die Dokumentation zeigt, wie nach ihrer Flucht aus dem Iran eine afghanische Frau namens Nilo zu kämpfen hat. Ihre Eltern flohen aus Afghanistan und sie selbst wurde im Iran geboren, wo sie jedoch aufgrund ihres ethnischen Hintergrundes benachteiligt wurde. Trotz ihrer Leidenschaft für das Tanzen, wurde Nilo aufgrund kultureller Vorurteile und gesellschaftlicher Ausschlusserscheinungen ständig verfolgt. Der Film schildert ihre dramatische Flucht und den Kampf um ihre Würde und Freiheit. „Wir wollten mit diesem Film den Blick auf die afghanischen Frauen lenken“, betonte Jafari.
Das Leben im Flüchtlingslager Moria
Mit einer eindrucksvollen Bildsprache wirft der zweite Film „So close“ einen Blick auf die Lebensbedingungen im berüchtigten Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Hier lebten bis zu 20.000 Menschen unter katastrophalen Bedingungen, auch wenn das Lager eigentlich nur Platz für 3.000 Personen bot. Hunger, Isolation und Verwahrlosung waren an der Tagesordnung. Die Zuschauer konnten durch persönliche Berichte einer ehemaligen Bewohnerin die tiefe Verzweiflung und Trauer miterleben, die viele Familien dort erlebten, einschließlich schrecklicher Schicksale wie das eines Kindes, das bei einem Zeltbrand ums Leben kam.
Die Schilderungen von Zahra Mojahed, die über ihren ersten Tag in Moria erzählte, waren nicht weniger bewegend. Sie äußerte: „Zuerst war ich froh, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Dann war ich einfach nur schockiert.“ Das Theaterclipstrich, das Franziska Grillmeier zeichnete, verstärkte den Eindruck, dass die Mitglieder des Lagers oft unter extremen Bedingungen lebten. Starker Regen und schlechte hygienische Verhältnisse machten das Leben unerträglich. Die Flüchtlinge mussten stundenlang in Schlangen stehen, um etwas zu essen zu bekommen.
Kindheit und Hoffnung in der Krise
Der dritte Film, „My Friend“, thematisiert eine unbekümmerte Kinderfreundschaft, die inmitten der Not entsteht. Ein Junge teilt seine Nahrung mit einem verletzten Mädchen, das nicht in der Schlange stehen kann. Jafari erklärte: „Die Situation für die Kinder im Lager ist anders als die der Erwachsenen. Sie gehen mit Traumata anders um.“ Diese bewegenden Bilder zeigen, dass trotz der widrigen Umstände Hoffnung und Freundschaft existieren.
Franziska Grillmeiers persönliche Erfahrungen als Journalistin und ihre Berichte über das Leben in Moria, in denen sie von dramatischen Wetterbedingungen und den Auswirkungen auf die Menschen erzählte, unterstrichen erneut die Schwierigkeiten, mit denen jeder Tag verbunden ist. Neugierig geworden? Mehr zu diesem Thema findet sich in einem ausführlichen Bericht auf www.kreiszeitung.de.
Die Filme von Zahra Mojahed und Jawad Jafari nicht nur stellen dringliche Fragen zur Situation von Geflüchteten, sondern appellieren auch an die Menschlichkeit, die wir oft in der Hektik des Alltags vergessen. Die Geschichten, die sie erzählen, sollten uns alle zur Reflexion anregen und daran erinnern, wie wichtig es ist, sich für die Schwächeren in unserer Gesellschaft einzusetzen.