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Fledermausnacht in Thüringen: Spannende Veranstaltungen zum Mitmachen

Anlässlich der Internationalen Fledermausnacht am 24. und 25. August 2024 laden zahlreiche Veranstaltungen in Thüringen, organisiert vom NABU, dazu ein, die bedrohten Fledermäuse zu entdecken und für ihren Schutz zu sensibilisieren.

In der letzten Augustwoche stehen die Thüringer Städte ganz im Zeichen der Fledermäuse. Die Internationale Fledermausnacht, die am 24. und 25. August 2024 gefeiert wird, lockt zahlreiche Natur- und Tierliebhaber in die Region. Über 250 Veranstaltungen finden bundesweit statt, organisiert vom NABU (Naturschutzbund Deutschland). In Thüringen dürfen sich Interessierte auf vielfältige Events in Städten wie Zella-Mehlis, Erfurt und Weimar freuen, die die Möglichkeit bieten, mehr über diese faszinierenden Nachtjäger zu erfahren.

Mit dem Einbruch der Dunkelheit beginnt für viele die Zeit der Fledermäuse. Diese schillernden Geschöpfe fliegen nahezu lautlos durch die lauen Sommernächte und zeigen beeindruckende Flugkünste. Dies ist eine willkommene Gelegenheit für Menschen, mehr über die Lebensweise dieser Tiere zu lernen und für ihren Schutz zu sensibilisieren. Marcus Orlamünder, Naturschutzreferent des NABU Thüringen, weist auf die Herausforderungen hin, denen die Fledermäuse gegenüberstehen. Viele von ihnen sind aufgrund des Rückgangs ihrer Nahrungsgrundlage und des Verlustes geeigneter Lebensräume bedroht.

Veranstaltungen in Thüringen

Die Vorbereitungen für die Fledermausnacht sind in vollem Gange. In Zella-Mehlis beginnt die Veranstaltung am Freitag, dem 23. August 2024, um 20:00 Uhr. Teilnehmer sind eingeladen, am Waldfriedhof Zella-Mehlis oder, bei ungünstigem Wetter, im Freizeittreff, die faszinierenden Tiere hautnah zu erleben. Auch in Erfurt wird ein spannendes Programm geboten: Ab 16:00 Uhr am 24. August können Besucher im BNE-Garten auf dem Petersberg Fledermauskästen bauen und mehr über verschiedene Arten erfahren.

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Ein Highlight der Batnight findet in Dosdorf bei Arnstadt statt. Hier gibt es am 24. August ab 17:30 Uhr Live-Videobilder aus den Wochenstuben der Fledermäuse zu sehen und die Möglichkeit, an einem Netzfang von Fledermäusen teilzunehmen. Bunte Vorträge und Informationsstände runden das Angebot ab. Gleichzeitig öffnet der Alternative Bärenpark Worbis seine Tore ab 18:00 Uhr und bietet eine Vielzahl von Aktivitäten inklusive spannender Vorträge und Bastelmöglichkeiten für die ganze Familie. Besondere Tickets sind erforderlich, um das Event vollends genießen zu können.

In Weimar können Filmliebhaber und Naturinteressierte am 24. August um 19:00 Uhr die Kombination aus Filmvorführung und Fledermausexkursion erleben. Für ein noch umfassenderes Wissen steht ein Informationsstand mit spannenden Details über Fledermäuse bereit. Auch in Gotha können Naturfreunde am selben Tag die Tiere im Schlosspark aus nächster Nähe beobachten und von Experten mehr über die Lebensweise der Fledermäuse erfahren. Außerdem bietet das NABU wichtige Anlaufstellen, die zur Aufklärung und zum besseren Verständnis dieser Artenvielfalt beitragen.

Aber es gibt nicht nur Aktivitäten im direkten Fokus der Fledermäuse. Auch in Jena findet vom 30. August bis 1. September ein Camp statt, bei dem Kinder mit Fledermausspezialisten auf Entdeckungsreise gehen können. Diese Initiativen legen nicht nur den Grundstein für die Aufklärung über den Artenschutz, sondern fördern auch eine Generation, die sich für den Erhalt dieser wertvollen Tierarten einsetzen kann.

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Warum die Fledermausnacht wichtig ist

Die ehrenamtlichen Bemühungen der NABU-Organisationen tragen maßgeblich dazu bei, das Bewusstsein für die Probleme der Fledermauspopulation zu schärfen. „Von den 25 in Deutschland heimischen Fledermausarten sind 19 in Thüringen auf der Roten Liste“, bemerkt Orlamünder, „ein Alarmzeichen, das nicht ignoriert werden darf.“ Ohne gezielte Schutzmaßnahmen könnten diese Tiere in der Region weiter zurückgehen.

Fledermäuse benötigen neben sicheren Quartieren auch Nahrung. Eine Gestaltung von Gärten zur Förderung dieser Tiere kann eine einfache, aber effektive Methode sein, um die kleinen Jäger zu unterstützen. Blühpflanzen und Teiche fördern die Insektenpopulation, von der die Fledermäuse abhängen. Umso mehr ist es wichtig, dass Menschen sich aktiv an der Gestaltung von Lebensräumen beteiligen und durch einfache Maßnahmen einen Beitrag leisten. Der NABU bietet dazu viele hilfreiche Tipps und Anleitungen an.

Diese internationale Veranstaltung ist nicht nur ein Fest der Natur, sondern auch eine wichtige Plattform, um das Wissen über Fledermäuse und deren Bedeutung für unsere Ökosysteme weiterzugeben. Daher ist der Einsatz rund um die Internationale Fledermausnacht ein bedeutender Schritt zur Erhaltung und zum Schutz dieser einzigartigen Tierarten.

Fledermäuse im Ökosystem

Fledermäuse spielen eine entscheidende Rolle in verschiedenen Ökosystemen als natürliche Schädlingsbekämpfer. Eine einzige Fledermaus kann in einer Nacht mehrere tausend Insekten fressen, was hilft, die Population von Schädlingen zu kontrollieren. In landwirtschaftlichen Gebieten tragen diese Tiere dazu bei, den Einsatz von Pestiziden zu reduzieren, indem sie dafür sorgen, dass Insektenpopulationen in Schach gehalten werden. Dies ist besonders wertvoll in Zeiten großer Umweltbelastungen und anhaltendem Insektensterben, das durch den Einsatz von Chemikalien in der Landwirtschaft und den Verlust von Lebensräumen verursacht wird.

Darüber hinaus sind Fledermäuse auch wichtige Bestäuber. Einige Arten tragen zur Bestäubung von Pflanzen und zur Verbreitung von Pflanzensamen bei. Besonders in tropischen und subtropischen Regionen sind Fledermäuse für die Bestäubung vieler Obstbäume und anderer Pflanzenarten unerlässlich. Ihre Rolle als Bestäuber ist ebenso wichtig wie die von Bienen und anderen Insekten.

Bewusstsein und Bildung über Fledermäuse

Das Bewusstsein für den ökologischen Wert von Fledermäusen wächst weltweit. Veranstaltungen wie die Internationale Fledermausnacht fördern nicht nur den direkten Kontakt zwischen Menschen und diesen Tieren, sondern bieten auch Bildungsangebote an, um Missverständnisse und Ängste abzubauen. Viele Menschen sehen Fledermäuse fälschlicherweise als schädlich oder gefährlich an, dabei sind sie in den meisten Fällen harmlos und benötigen unseren Schutz.

Die Aktivitäten während der Fledermausnacht umfassen oft informative Vorträge, Workshops zur Bau von Fledermauskästen und geführte Exkursionen, die helfen, das Verständnis für diese faszinierenden Säugetiere zu vertiefen. Bildungsinitiativen sind entscheidend für den Schutz der Fledermäuse, da sie das Engagement der Gemeinden für den Naturschutz stärken und inspirieren können.

Fledermausarten in Deutschland

In Deutschland leben 25 verschiedene Fledermausarten, darunter das Große Mausohr, die Zwergfledermaus und die Graufledermaus. Der Schutz dieser Arten ist besonders wichtig, da viele von ihnen aufgrund des Lebensraumverlustes und des Insektenmangels unter Druck stehen. Laut [NABU](https://www.nabu.de) stehen 19 dieser Arten in Thüringen auf der Roten Liste gefährdeter Arten, was die Dringlichkeit des Schutzes unterstreicht. Der NABU setzt sich aktiv für den Erhalt der Lebensräume und für die Sensibilisierung der Bevölkerung ein.

Die erste Maßnahme zum Schutz dieser Arten umfasst die Erhaltung und Schaffung geeigneter Lebensräume. Dazu zählt der Erhalt von alten Bäumen, die oft als Quartier dienen, sowie die Schaffung von Überwinterungsplätzen. Die Installation von Fledermauskästen kann ebenfalls helfen, die Populationen zu stabilisieren, da sie sichere Nistplätze bieten. Die richtige Aufklärung, das Schaffen von Schutzgesetzen und die Förderung naturnaher Gartengestaltung sind weitere Schritte, die den Fledermäusen zugutekommen.

– NAG

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