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Fitness-Werbung in der Krise: Gericht stoppt More Nutrition!

More Nutrition darf in Deutschland nicht mehr mit falschen Gesundheitsversprechen für Fitness-Produkte werben, entschied das Landgericht Itzehoe, nachdem die Verbraucherorganisation foodwatch erfolgreich gegen die irreführenden Influencer-Werbung klagte – ein Schlag ins Gesicht für unzählige junge Frauen!

In einem richtungsweisenden Urteil hat das Landgericht Itzehoe in Schleswig-Holstein entschieden, dass die Fitness-Marke More Nutrition in den sozialen Medien keine irreführenden Gesundheitsversprechen mehr abgeben darf. Dies geschieht im Rahmen einer Klage, eingereicht von der Verbraucherorganisation foodwatch, die die Werbepraktiken des Unternehmens als potenziell schädlich für Verbraucher:innen ansieht.

Die umstrittenen Aussagen beziehen sich auf Produkte von More Nutrition, die angeblich beim Abnehmen helfen oder Frauen dabei unterstützen sollen, schwanger zu werden. Diese Aussagen verstoßen gegen die europäische Health-Claims-Verordnung, die besagt, dass nur gesundheitsbezogene Werbeaussagen erlaubt sind, die zuvor von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) genehmigt wurden. Laut foodwatch äußert die Fitness-Marke regelmäßig solche Aussagen, obwohl sie nicht auf der EU-weiten Liste zulässiger gesundheitsbezogener Angaben aufgeführt sind.

Die Rolle der Verbraucherorganisation foodwatch

Foodwatch hat exemplarisch mehrere Werbevideos angeprangert, die über den Instagram-Kanal von More Nutrition verbreitet wurden. In einem Video berichtet eine Kundin, mit den Produkten „Chunky Flavor“, „Zerup“ und „Total Protein“ Gewicht verloren zu haben. In einem anderen Beitrag wird behauptet, dass das Produkt „Cycle Balance“ dabei geholfen habe, eine ausgebliebene Periode wiederherzustellen und letztendlich zur Schwangerschaft geführt habe. Solche Aussagen könne man als suggestiv und irreführend verstehen, da sie oft lediglich auf persönlichen Erfahrungen basieren.

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Die Kritik von foodwatch ist nicht unbegründet, denn die Organisation weist darauf hin, dass jede dritte vorgesehene Plankontrolle aufgrund von Personalmangel in der amtlichen Lebensmittelüberwachung bereits ausfällt. Sie fordert deshalb eine unabhängige Instanz, die in der Lage ist, irreführende Gesundheitswerbung umfassend zu kontrollieren und strenger gegen Unternehmen wie More Nutrition vorzugehen.

More Nutrition, ein wichtiger Player im Fitness-Lebensmittelmarkt, hat in den letzten Monaten vermehrt in der Kritik gestanden. Berichte, wie der von der ZDF-Satiresendung Magazin Royale, haben das Unternehmen ins Rampenlicht gerückt und auf mögliche Mängel in der Transparenz seiner Produktversprechungen hingewiesen. Darüber hinaus hat das Landgericht Hamburg entschieden, dass eine Protein Brownie-Backmischung nicht mit „95% weniger Zucker“ und „70% weniger Fett“ beworben werden darf. Diese Entscheidungen haben das Vertrauen in die Gesundheitsversprechen von Produkten weiter erschüttert.

More Nutrition hat enge Verbindungen zu Social Media, insbesondere Instagram, wo die Marke regelmäßig Werbung mit Influencern schaltet. Laut der analyses von foodwatch ist More Nutrition eine der bekanntesten Marken in dieser Kategorie und gehört zur Quality Group, die einen bemerkenswerten Jahresumsatz von 450 Millionen Euro erzielt. Trotz dieser Zahlen müssen sich die Werbepraktiken und die Glaubwürdigkeit von More Nutrition erheblich verbessern, um den rechtlichen Anforderungen gerecht zu werden.

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Die europäische Health-Claims-Verordnung ist für den Schutz der Verbraucher:innen gedacht und soll sicherstellen, dass nur verlässliche und wissenschaftlich fundierte Gesundheitsversprechen beworben werden. In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen bleibt abzuwarten, ob More Nutrition seine Kommunikationsstrategien anpassen wird, um den neuen rechtlichen Vorgaben zu entsprechen und das Vertrauen der Verbraucher zurückzugewinnen. Zur weiteren Erläuterung dieser Entwicklung und den rechtlichen Hintergründen, siehe den Bericht auf www.presseportal.de.

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