Film erinnert an die Schrecken des Novemberpogroms - Die Kinder der Schweigenden

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Am 9. November 2025 wird der Dokumentarfilm „Die Kinder der Schweigenden“ ausgestrahlt, der die Auswirkungen des Novemberpogroms thematisiert.

Am 9. November 2025 wird der Dokumentarfilm „Die Kinder der Schweigenden“ ausgestrahlt, der die Auswirkungen des Novemberpogroms thematisiert.
Am 9. November 2025 wird der Dokumentarfilm „Die Kinder der Schweigenden“ ausgestrahlt, der die Auswirkungen des Novemberpogroms thematisiert.

Film erinnert an die Schrecken des Novemberpogroms - Die Kinder der Schweigenden

Am 9. November 2025 wird im Rahmen eines Spezialprogramms auf OKTO der Dokumentarfilm „Die Kinder der Schweigenden“ von Fred Turnheim ausgestrahlt. Die Sendung beginnt um 20:00 Uhr in englischer Fassung, während die Interviews in deutscher Originalsprache mit Untertiteln versehen sind. Der Film thematisiert die langanhaltenden Auswirkungen des Schicksals der Eltern und Großeltern auf die nachfolgenden Generationen und beleuchtet zentrale Themen wie Trauma und das Schweigen in Familien. OTS berichtet, dass …

Besonders prägnant werden die Geschichten unterschiedlicher Opfergruppen der NS-Vernichtungsmaschinerie erzählt. Fünf Zeitzeug:innen kommen zu Wort, darunter auch Irene Turnheim, die Mutter des Regisseurs, die von 1907 bis 2006 lebte. Der Film wurde in mehreren Ländern gedreht, darunter Polen, Deutschland, Österreich und den Niederlanden, und behandelt die Herausforderungen, die bei den Dreharbeiten an hochsensiblen Orten wie KZ-Gedenkstätten auftraten.

Themen und Hintergründe des Films

„Die Kinder der Schweigenden“ behandelt nicht nur individuelle Schicksale, sondern auch die kollektiven Erinnerungen an traumatische Erlebnisse. Fragen nach der Schuld des Überlebens werden behandelt, während der Film weiterhin die Stimmen wieder zum Leben erweckt, die durch das Schweigen in vielen Familien verstummten. Die Dokumentation hat bereits mehrere öffentliche Vorführungen erlebt und wird weiterhin an unterschiedlichen Orten gezeigt. Alle Informationen sind auf der Website des Films einsehbar.

Hintergrund dieser Erzählungen ist der Novemberpogrom 1938, ein Wendepunkt in der deutschen Geschichte, der den Beginn einer systematischen Verfolgung und Ermordung jüdischer Menschen einleitete. Der Pogrom erfolgt in der Nacht des 9. November und wird durch die Ermordung des deutschen Diplomaten Ernst vom Rath am 7. November 1938 durch Herschel Grynszpan provoziert. Die NSDAP-Führung nutzte diesen Vorfall als Vorwand, um Gewalt gegen die jüdische Bevölkerung zu legitimieren und organisiert. bpb.de gibt einen Überblick über die historischen Hintergründe des Pogroms.

Die brutalen Ereignisse des Novemberpogroms

Während der gewaltsamen Ausschreitungen, die teilweise von SA- und SS-Angehörigen sowie der Zivilbevölkerung unterstützt wurden, wurden am 9. November 1938 etwa 1.406 Synagogen und Betstuben zerstört, über 7.500 jüdische Geschäfte plündert. Offizielle Zahlen berichten von 91 Todesopfern, während die Forschung von über 1.500 auszugehen scheint. Über 30.000 jüdische Männer wurden verhaftet und in Konzentrationslager gebracht. Diese Ereignisse markieren einen Übergang von Diskriminierung zu einer systematischen Verfolgung.

Nach dem Pogrom verschärften sich die Gesetze gegen die jüdische Bevölkerung deutlich, etwa durften jüdische Kinder ab dem 15. November keine deutschen Schulen mehr besuchen. Zudem wurde eine „Sühneleistung“ von einer Milliarde Reichsmark beschlossen, um die jüdische Bevölkerung für die während des Pogroms entstandenen Schäden verantwortlich zu machen. Diese Maßnahmen führten zu einer massiven Fluchtbewegung, in der etwa 40.000 Juden im Jahr 1938 und etwa 80.000 im Jahr 1939 aus Deutschland flohen.

Der Dokumentarfilm von Fred Turnheim ist also nicht nur ein persönliches Zeugnis der Verarbeitung von familiärem Trauma, sondern leistet auch einen Beitrag zum Gedenken und zur Aufarbeitung der Schrecken des Novemberpogroms und dessen langfristigen Auswirkungen auf die jüdische Gemeinschaft in Deutschland und darüber hinaus.