Fettleibigkeit überholt Untergewicht: Alarmierende Zahlen für Kinder!
Immer mehr Kinder weltweit sind fettleibig – UNICEF warnt. Neue Statistiken zeigen, dass Fettleibigkeit Untergewicht überholt hat.

Fettleibigkeit überholt Untergewicht: Alarmierende Zahlen für Kinder!
Ein alarmierender Bericht von UNICEF zeigt, dass der Anteil übergewichtiger Kinder und Jugendlicher weltweit jetzt höher ist als der von untergewichtigen. In Österreich ist der Anteil der betroffenen Kinder von 22 % auf 28 % gestiegen, was die aktuelle Situation dramatisch verdeutlicht. Damit hat Fettleibigkeit Untergewicht als häufigste Form der Fehlernährung bei Kindern abgelöst. Die Daten stammen aus umfassenden Analysen in über 190 Ländern, die Haushaltsbefragungen, modellierte Schätzungen und Umfragen umfassen.
Der UNICEF-Ernährungsbericht hat die Entwicklung zwischen 2000 und 2022 untersucht und kommt zu dem Schluss, dass der Anteil der untergewichtigen Kinder in der Altersgruppe von 5 bis 19 Jahren deutlich zurückgegangen ist, von 13 % auf 9,2 %. Gleichzeitig ist die Fettleibigkeitsrate stark angestiegen – von 3 % auf 9,4 %.
Regionale Unterschiede und besorgniserregende Trends
Die Zunahme von Fettleibigkeit zeichnet sich in vielen Teilen der Welt ab, während Untergewicht vor allem in Subsahara-Afrika und Südasien weiterhin ein Problem darstellt. In Ländern mit hohem Einkommen sind besonders hohe Raten zu beobachten, mit 27 % in Chile und je 21 % in den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten. Deutschland hat ebenfalls ein besorgniserregendes Niveau erreicht, wo jedes vierte Kind zwischen 5 und 19 Jahren übergewichtig ist.
UNICEF-Exekutivdirektorin Catherine Russell betont, dass Mangelernährung nicht nur Untergewicht umfasst, sondern auch die steigende Fettleibigkeit unter Kindern und Jugendlichen eine ernsthafte Bedrohung für deren Gesundheit und Entwicklung darstellt. Gründe für diese Entwicklung sind unter anderem der vermehrte Konsum von stark verarbeiteten Lebensmitteln, die gesunde Nahrungsmittel zunehmend ersetzen.
Folgen für die Gesellschaft
Die gesundheitlichen Risiken, die mit Fettleibigkeit verbunden sind, sind gravierend. Sie erhöhen das Risiko für Krankheiten wie Insulinresistenz, Bluthochdruck, Typ-2-Diabetes und verschiedene Krebsarten. Übergewichtige Kinder haben zudem häufig mit Selbstwertproblemen zu kämpfen, fallen öfter in der Schule aus und sind anfälliger für Mobbing.
Die Werbung für ultraverarbeitete Lebensmittel ist weit verbreitet; 75 % der 64.000 befragten Jugendlichen haben solche Werbung gesehen, und 60 % gaben an, dass sie dadurch ein erhöhtes Verlangen nach ungesunden Nahrungsmitteln verspüren. In Ländern wie Peru wird die wirtschaftliche Belastung durch Fettleibigkeit auf über 210 Milliarden US-Dollar geschätzt, und die globalen wirtschaftlichen Auswirkungen könnten bis 2035 auf jährlich über 4 Billionen US-Dollar steigen, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden.
Vorreiter und notwendige Maßnahmen
In Anbetracht dieser alarmierenden Trends sind Länder gefordert, umfassende Politiken zu entwickeln, um die Ernährungsumfelder zu verbessern. UNICEF fordert unter anderem Lebensmittelkennzeichnung, Beschränkungen der Werbung und ein Verbot von Junk-Food in Schulen. Zudem ist es wichtig, soziale Schutzprogramme zu stärken, um Armuts- und Einkommensungleichheiten zu bekämpfen.
Ein positives Beispiel stammt aus Mexiko, das den Verkauf von stark verarbeiteten Lebensmitteln in öffentlichen Schulen verboten hat. Dies betrifft über 34 Millionen Kinder im Land und könnte dazu beitragen, die Fettleibigkeitsrate zu senken und die Gesundheit der nächsten Generation zu fördern.
Insgesamt zeigt der Bericht die Dringlichkeit eines Umdenkens in der Ernährungs- und Gesundheitspolitik, um den wachsenden Bedrohungen durch Fettleibigkeit und Mangelernährung entgegenzuwirken.