Ein junges Leben im Aufbruch: Die Geschichte der 20-jährigen Fatima Rahimi, die in Wahrheit anders heißt, rückt ins Rampenlicht. Vor über zwei Jahren floh sie aus dem von den Taliban kontrollierten Afghanistan in die Schweiz. Der Grund: Bedrohungen gegen Frauen und Mädchen, insbesondere ihre Mutter, verschlimmerten sich dramatisch. Die zermürbende Flucht mündete in einem humanitären Visum und einer Asylanerkennung. Als Flüchtling anerkannt, lebt sie heute im Zürcher Tösstal, strebend nach Stabilität und Bildung.
Hier beginnt Fatimas Reise zur Integration. Sie besucht die Sekundarschule für Erwachsene und träumt von einer Lehrstelle als Pharma- oder Dentalassistentin. Doch die Hürden sind hoch. Unterstützt von der Sozialhilfe, erhält sie monatlich rund 1800 Franken, die knapp für ihre Grundbedarfe reichen. Mit Deutschkursen und unermüdlichem Fleiß meisterte sie die Hürde der Sprache; sie spricht fließend Deutsch sowie Englisch, wie der Beobachter berichtet.
Ein neues Zuhause und Alltagskämpfe
In ihrer Wohngemeinschaft teilt sie die Küche und zahlt 775 Franken Miete, unterstützt durch staatliche Sozialhilfe. Weitere Kosten für Mobilität und Verpflegung werden teils übernommen. Doch finanziell wird es oft eng, wenn unerwartete Rechnungen kommen. Dann muss gespart oder Freunde um Unterstützung gebeten werden.
Fatimas Geschichte steht stellvertretend für viele afghanische Geflüchtete. Deutschland hat ebenfalls eine signifikante afghanische Community. So zählen Afghan*innen zu den größten Gruppen von Schutzsuchenden in Deutschland. Dies wurde notwendig, als die Taliban die Kontrolle über Afghanistan übernahmen, wodurch viele Menschen, denen terroristische Gefahren drohten, Schutz suchten.
Deutschlands Herausforderung
Deutschland wird ebenfalls mit einer großen Anzahl afghanischer Geflüchteter konfrontiert. Laut Mediendienst Integration, leben über 322.600 Schutzsuchende aus Afghanistan in Deutschland. Der Anstieg der Asylgesuche seit der Taliban-Machtübernahme im August 2021 setzt die Aufnahmesysteme unter Druck. Viele von ihnen sind männlich und jung, mit einem wachsenden Teil an Frauen und Minderjährigen in der Community.
Persönliche Berichte betroffener Frauen, wie der von Fatima, machen die Herausforderungen greifbar, die mit der Integration und Assimilation in Europa verbunden sind. Während in Deutschland seit 2022 Aufnahmeprogramme speziell für besonders schutzbedürftige Afghan*innen existieren, bleibt die Umsetzung eine komplizierte und oft bürokratische Hürde. Solche Programme sind notwendig, um denen zu helfen, die unter lebensbedrohlichen Umständen geflohen sind. Die Aufnahme von über 33.200 Afghan*innen unterstreicht Deutschlands Bemühungen in diesem Bereich.
Fatima träumt davon, unabhängig und eigenständig zu werden, ihre Ausbildung abzuschließen und eines Tages über eigene Ressourcen zu verfügen. Ihre Geschichte ist ein Spiegel der Herausforderungen und Hoffnungen, die mit der Suche nach einem Neuanfang verbunden sind.
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