
In Klettbach, Thüringen, hat ein tragisches Familiendrama die 1.300-Seelen-Gemeinde erschüttert. Am 11. April 2025 wurden die Leichen einer vierköpfigen Familie gefunden, deren Familienvater, ein 49-jähriger Beamter der Thüringer Landespolizei, seine Frau und zwei Kinder erschoss, bevor er sich selbst das Leben nahm. Die Polizei entdeckte die leblosen Körper der Familie bei ihrem Eintreffen im Wohnhaus der Familie.
Der erste Notruf ging um 6:30 Uhr im Polizeihauptquartier ein, und die ersten Beamten trafen etwa 20 Minuten später am Tatort ein. Staatsanwaltschaft Erfurt bestätigte den Fund der Toten und ordnete eine Obduktion zur Klärung der Todesursache an. Alle Verstorbenen wiesen Schusswunden auf. Es bleibt jedoch unklar, ob die Dienstwaffe des Beamten die Tatwaffe war. Die Polizei hält sich zu den genauen Umständen, die zu diesem schrecklichen Vorfall führten, bedeckt.
Schock in der Gemeinschaft
Bürgermeisterin Franciska Hildebrand äußerte, dass die Gemeinde in einem Schockzustand versetzt wurde. Insbesondere die Kinder, die in das Gemeindeleben fest integriert waren und sich in verschiedenen Vereinen engagierten, hinterlassen eine große Lücke. Die Polizei hat das Haus weiträumig abgesperrt, und die Spuren werden gesichert. Psychologisches Beratungsangebot wurde für betroffene Anwohner in einem Hotel eingerichtet, um Unterstützung in dieser traumatischen Zeit anzubieten.
Die Tragödie wirft auch ein Schlaglicht auf das weit verbreitete Problem häuslicher Gewalt. Laut einem aktuellen Lagebild der Bundesregierung erleiden in Deutschland täglich mehr als 700 Menschen häusliche Gewalt. Jeden zweiten Tag stirbt eine Frau aufgrund von Partnerschaftsgewalt. Die Statistiken zeigen einen beunruhigenden Anstieg von Fällen häuslicher Gewalt, der sich in den letzten Jahren verstärkt hat.
Häusliche Gewalt im Fokus
Die 2023 veröffentlichten Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) belegen, dass 256.276 Opfer von häuslicher Gewalt erfasst wurden, ein Anstieg von 6,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Nahezu ein Viertel aller Gewaltfälle in der Polizeilichen Kriminalstatistik sind Fälle häuslicher Gewalt. In zwei Drittel der Fälle sind Frauen die Opfer, während 75,6 % der Täter männlich sind. Im Jahr 2023 starben 331 Menschen, wobei über 80 % der Opfer Frauen waren.
Dieser tragische Vorfall in Klettbach ist ein weiterer Hinweis darauf, dass Prävention und Hilfsangebote im Bereich häuslicher Gewalt unerlässlich sind. Die Bundesregierung hat verschiedene Maßnahmen angekündigt, darunter speziell geschulte Beamtinnen, die rund um die Uhr Unterstützung bieten sollen. Hilfetelefone wie „Gewalt gegen Frauen“ sind verfügbar und bieten geringschwellige Unterstützung für Betroffene.
Die Gemeinde wird sich in den kommenden Tagen und Wochen intensiv mit den Folgen dieser erschütternden Tat auseinandersetzen müssen, während Psychologen und Fachkräfte zur Unterstützung zur Verfügung stehen.
Für weitere Informationen lesen Sie die Berichte von Kosmo, Rheinpfalz und die offizielle Bundesregierung.
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