DeutschlandLindau (Bodensee)

Fahrradfahren auf der Fußgängerzone: Polizei spricht 30 Euro Verwarnungen aus!

Am malerischen Bodensee, wo die Sonne die Wellen zum Funkeln bringt, laufen echte Verkehrskontrollen ab. Auf dem Schützingerweg patrouillieren vier Polizisten, die vor allem im Fokus haben: Radfahrer, die sich trotz klarer Schilder in der Fußgängerzone aufhalten. Die Hintere Insel, bekannt für ihre gemütliche Atmosphäre, ist für Fahrzeuge, einschließlich Fahrräder, tabu. Radfahrer müssen spätestens an der Eilguthalle umdrehen oder absteigen.

„Wir haben heute schon fünf Verwarnungen ausgesprochen“, erläutert Polizeihauptkommissar Daniel Stoll, der mit seinem Team vor Ort ist. Trotz der sommerlichen Temperaturen und der damit verbundenen Attraktivität für Fahrradfahrer hält er es für wichtig, die Regeln durchzusetzen. Bei einem weiteren Schauer von Radfahrern, die die Polizisten entdecken, eskaliert die Situation. Als diese sehen, dass Kontrolleure bereitstehen, steigen sie hastig von ihren Rädern und versuchen, unauffällig vorbei zu kommen. Doch das bleibt nicht unbemerkt.

Konsequente Kontrollen und Strafen

Die beiden Fahrradfahrer, die es nicht rechtzeitig schaffen, müssen postwendend 30 Euro Verwarnungsgeld zahlen. Das Geld wird direkt mit einer Karte kassiert, da die Polizisten dafür ein mobiles Lesegerät dabei haben. „Die meisten Radfahrer zeigen sich heute einsichtig“, kommentiert Stoll. Manche Radfahrer äußern jedoch typischen Unmut: „Haben Sie nichts Besseres zu tun?“ oder „Ich bin doch extra langsam gefahren.“ Dies zeigt, dass die Einhaltung der Verkehrsregeln nicht immer auf Zustimmung stößt.

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Die Situation ist ähnlich, wenn E-Scooter ins Spiel kommen. Ein Fahrer, der in der Fußgängerzone unterwegs ist, wird angehalten und muss 55 Euro zahlen. Hierbei ist zu beachten, dass E-Scooter motorisierte Fahrzeuge sind, die strenger kontrolliert werden. „E-Bikes jedoch sind meist Pedelecs - sie unterstützen lediglich beim Treten und gelten als reguläre Fahrräder“, klärt Stoll auf.

Übersicht über die Kontrollen

Die Polizei in Lindau kann keine genauen Statistiken darüber führen, wie viele Verwarnungen pro Kontrolle ausgesprochen werden. Stoll merkt jedoch an, dass solche Vorfälle in den letzten Jahren zugenommen haben, weil immer mehr Menschen auf Fahrräder und E-Scooter umsteigen. Kontrollen erfolgen in unregelmäßigen Abständen und meist mit Unterstützung der Kommunalen Verkehrsüberwachung, die sich auf den ruhenden Verkehr konzentriert.

„Besonders häufig sieht man E-Scooter ohne Versicherung auf den Straßen“, weiß Stoll zu berichten. In Deutschland besteht eine Versicherungspflicht für E-Scooter, was oft uninformierte Tourist:innen aus Österreich betrifft, wo es diese Pflicht nicht gibt. „Dort sind viele E-Scooter ohne Versicherung unterwegs und treffen dann auf unsere Kontrollen“, fügt er hinzu.

Im Laufe des Nachmittags erwähnt Stoll mit einem Schmunzeln: „Einer rief uns zu, dass wir hier 30 Euro sparen können. Das sind die Blitzerwarnungen aus dem Radio, die wir alle kennen.“ Bei eher nachlassendem Andrang an Radfahrern gegen Ende der Kontrolle bleibt allerdings zu hoffen, dass auch die Regelbefolgung vor allem in dieser beliebten Freizeitregion ernst genommen wird.


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