In einem emotionalen Festakt versammelten sich heute etwa 550 Exilsyrer in Schwerin, um den Sturz des langjährigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad zu feiern. Die Teilnehmer, die sich im Stadtteil Großer Dreesch versammelten, zeigten eine Mischung aus Freude und Anspannung. „Jetzt müssen wir uns keine Sorgen mehr um unsere Familien in Syrien machen“, sagte ein Jubelnder. Gleiche Ereignisse fanden auch in Rostock und Güstrow statt, während in Berlin und anderen Städten ebenfalls lautstarke Feiern angekündigt wurden, wie NDR berichtet. Der Sturz von Assad wird von vielen als ein Wendepunkt angesehen, der den dringend benötigten Wiederaufbau Syriens ermöglichen könnte.
Politische Reaktionen und Erwartungen
Politische Stimmen aus Deutschland äußern Erleichterung, mahnen jedoch gleichzeitig zur Vorsicht. Bundeskanzler Olaf Scholz erklärte, dass nun Recht und Ordnung in Syrien schnellstmöglich wiederhergestellt werden müssen. Er forderte zudem den Schutz aller Minderheiten, die während Assads Regierungszeit unterdrückt wurden. Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnete den Sturz als Anlass für ein „erstes großes Aufatmen“, betonte jedoch die Notwendigkeit, ein weiteres Machtvakuum zu vermeiden und extremistischen Kräften keinen Raum zu lassen. Auch Michael Roth, der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, warnte davor, dass eine neue Diktatur entstehen könnte, anstatt Frieden und Stabilität zu fördern, so Tagesschau.
Der Widerhall unter den Exilsyrern ist überwältigend. Die Aufregung ist spürbar, und viele Angehörige der syrischen Gemeinschaft in Deutschland sehen in diesem Machtwechsel eine Chance für einen Neuanfang. Während der Autokorso in Berlin-Neukölln für Jubel sorgte, waren auch friedliche Versammlungen in anderen Städten zu beobachten. Die Ereignisse in Syrien wecken Hoffnung auf Frieden, der jedoch, wie Hassan al-Aswad von der Syrischen Demokratischen Allianz betont, eine bedeutende Herausforderung darstellt.