Europas Zukunft im Fokus! Bei einem aufregenden Statussymposium wurden die drängendsten Herausforderungen und Potenziale des Kontinents lebhaft diskutiert. Forscherteams aus Deutschland und mindestens zwei weiteren europäischen Ländern präsentierten ihre bahnbrechenden Projekte, die die Bedeutung der internationalen Zusammenarbeit unterstreichen. Die Vielfalt der Perspektiven sorgte für spannende Debatten und innovative Ideen, die über nationale Grenzen hinausgehen.
Ein herausragendes Beispiel ist das Projekt „Algorithmic Fairness for Asylum-Seekers and Refugees (AFAR)“, an dem Teams aus Großbritannien, Italien, Dänemark, Kroatien und Deutschland beteiligt sind. Hier wird untersucht, wie technische Lösungen zur Aufnahme und Verteilung von Asylsuchenden optimiert werden können. Ein weiteres Projekt, „CareOrg“, beleuchtet die Herausforderungen im Pflegebereich, die durch die Abwanderung junger Menschen in Nachbarländer entstehen. Wissenschaftler aus Tschechien, Ungarn, der Ukraine, Rumänien und Deutschland arbeiten daran, die transnationale Organisation der Seniorenpflege zu erforschen.
Wissenschaft im Wandel
Die Keynote-Vorträge von Prof. Manuela Boatcă und Prof. Elżbieta Korolczuk sorgten für Aufsehen! Boatcă thematisierte die „anderen Europas“, die oft im Schatten der Erfolgsgeschichten stehen, und eröffnete neue Perspektiven auf europäische Identitäten. Korolczuk hingegen beleuchtete das schwindende Vertrauen in die Wissenschaft und die Herausforderungen, mit denen Forscher in Europa konfrontiert sind. Die Diskussion über wissenschaftliche Glaubwürdigkeit und die Bedrohung durch pseudowissenschaftliche Organisationen war intensiv und regte zum Nachdenken an.
Ein zentrales Thema war auch die transdisziplinäre Forschung, die Zusammenarbeit von Wissenschaftlern mit Akteuren außerhalb des Wissenschaftssystems. Die Herausforderungen und Chancen dieser Forschungsansätze wurden im Abschlusspanel lebhaft diskutiert. Es wurde deutlich, dass Transdisziplinarität an Universitäten oft nicht die Anerkennung findet, die sie verdient, was die Umsetzung solcher Projekte erschwert. Dennoch sind die Impulse aus diesen Diskussionen entscheidend für die Entwicklung neuer Förderprogramme der Stiftung.