Im europäischen Private-Equity-Sektor zeichnet sich ein vorsichtiger Optimismus ab, insbesondere wenn es um Investitionen in Industrieunternehmen geht. In einer aktuellen Umfrage von MP Corporate Finance, die über 2.500 Profis aus dem Bereich befragt hat, zeigt sich ein zunehmendes Interesse an M&A-Transaktionen (Mergers and Acquisitions). Der MP Industrial PE (MPiPE) Indicator für das erste Halbjahr 2024 spiegelt diese Entwicklung wider und liegt mit 52 Punkten im moderaten Bereich. Es wird sowohl ein Anstieg der Dealaktivitäten als auch eine sensible Wachsamkeit gegenüber möglichen wirtschaftlichen Herausforderungen festgestellt.
Eine klare Mehrheit von 65% der befragten Private-Equity-Experten aus der DACH-Region erwartet einen steigenden Dealflow in den kommenden zwölf Monaten. Dennoch bleibt die Stimmung in Deutschland, Österreich und der Schweiz im europäischen Vergleich am verhaltensten. Der Hauptgrund für diese Zurückhaltung sind die gegenwärtigen wirtschaftlichen Unsicherheiten. Während Investoren in anderen europäischen Ländern optimistischer sind und über 80% steigende Transaktionsaktivitäten erwarten, zeigen sich in der DACH-Region nur 47 von 100 möglichen Zählern.
Kleinere Deals im Fokus
Laut Roman Göd, Managing Partner von MP, wird die erhöhte M&A-Aktivität nicht in Form großer Transaktionen, sondern durch kleinere strategische Zukäufe charakterisiert. Die Bremsen bei den großen Deals seien in erster Linie durch die hohen Fremdkapitalkosten und die gegenwärtige Unsicherheit im Markt bedingt. Die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Federal Reserve (Fed) haben zwar zu einer Entlastung bei den Finanzierungskosten geführt, doch bleibt abzuwarten, inwieweit sich diese Erleichterung bemerkbar machen wird.
Die Umfrage zeigt, dass Investoren pragmatisch agieren und sich auf die Optimierung ihrer bestehenden Portfolios konzentrieren. Diese Strategie wird als eine langfristige Möglichkeit zur Wertsteigerung angesehen, insbesondere in einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld. Die Erwartungen an eine baldige Verbesserung der Fundraising-Situation scheinen ebenfalls gedämpft zu sein, da lediglich 41% der Befragten mit einer kurzfristigen Besserung rechnen.
Zusätzlich identifizieren Investoren eine zunehmende Bedeutung der technologischen Fähigkeiten, die durch strategische Akquisitionen in der Industrie gewonnen werden können. Diese Fähigkeiten können nicht nur zur Optimierung der Lieferketten beitragen, sondern helfen auch, sich in einem sich schnell verändernden Markt zu positionieren.
Regionale Unterschiede und Trends
In Europa zeichnen sich bemerkenswerte Unterschiede zwischen den Regionen hinsichtlich der Investitionsstrategien ab. So setzen Investoren in der DACH-Region überwiegend auf Sekundärtransaktionen, während in Ländern wie Benelux und Südeuropa Primärtransaktionen dominieren. Besonders auffällig ist, dass Direct Investments sich als bevorzugter Weg für Investitionen etabliert haben.
Abschließend lässt sich feststellen, dass der Markt für Private Equity in der DACH-Region zwar noch von Unsicherheiten geprägt ist, jedoch ein langsamer, jedoch konstante Zuwachs an Investitionsaktivitäten zu verzeichnen ist. Die nächsten Monate könnten entscheidend sein, ob dieser Trend anhält und sich vielleicht auch auf große Transaktionen ausweitet. Experten wie Roman Göd betonen, dass die Anpassungen in der Zinslandschaft und die Stabilisierung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen entscheidend für die künftige Entwicklung in der Region sind. Weitere Informationen sind im Bericht von MP Corporate Finance zu finden laut Informationen von www.presseportal.de.
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