In den Heidenheimer Schloss-Arkaden steht ein weiteres Geschäft vor dem Ende: Der Modekonzern Esprit plant die Schließung seiner 56 Filialen in Deutschland. Dieser Schritt, der bis zum Jahresende erfolgen soll, wurde kürzlich von der Deutschen Presseagentur (dpa) bekannt gegeben und deutet auf eine schwierige Phase für die renommierte Marke hin.
Zukunft der Steingass-Shops
Trotz der bevorstehenden Schließung des Esprit-Shops in den Schloss-Arkaden bleibt das Unternehmen Steingass, das den Esprit-Shop betreibt, nicht gänzlich in den Hintergrund gedrängt. Alexander Steingass, der Inhaber, bestätigte, dass zwei weitere Läden in den Schloss-Arkaden weitergeführt werden. Diese betreiben die Marken Streetone und Cecil, die weiterhin eine Nachfrage im lokalen Markt genießen. Steingass verfügt zudem über ein eigenes Modehaus am Eugen-Jaekle-Platz in Heidenheim sowie über 40 weitere Filialen in Süddeutschland.
Gründe für die Schließungen
Die Schließung des Esprit-Shops in den Schloss-Arkaden hat jedoch nichts mit der Insolvenz des Modekonzerns zu tun, erklärt Steingass. Vielmehr sei der Geschäftsvertrag einfach ausgelaufen, und die betriebswirtschaftlichen Rahmenbedingungen hätten keine Fortführung des Ladens mehr gerechtfertigt. „Das Geschäft lohnt sich nicht mehr“, so der Unternehmer, der zudem bereits vor einem halben Jahr andere Esprit-Filialen in Städten wie Lindau und Gunzenhausen umgewandelt hat.
Auswirkungen auf die Branche
Diese Entwicklungen werfen ein Licht auf die Herausforderungen, denen sich der Einzelhandel in Deutschland stellen muss. Immer mehr Geschäfte stehen vor der Wahl, ihre Türen zu schließen, während gleichzeitig die Nachfrage nach Modeartikeln an verschiedenen Standorten schwankt. Der Modehändler Steingass hat zwar noch Ware für die bevorstehende Saison bei Esprit bestellt, zeigt sich jedoch skeptisch über die langfristige Existenz der Marke in seinem Sortiment.
Neuvermietung der Verkaufsflächen
Zusätzlich zu den Entwicklungen rund um Steingass gibt es auch andere Geschäfte in den Schloss-Arkaden, die ihre Pforten schließen müssen. Die Mietverträge der Marken Jack&Jones und Vero Moda sind ebenfalls ausgelaufen. Beide Geschäfte, die beträchtliche Verkaufsflächen von 185 und 175 Quadratmetern einnehmen, sind bereits seit Jahresbeginn 2024 zur Neuvermietung ausgeschrieben. Diese Veränderungen könnten darauf hindeuten, dass die Attraktivität der Schloss-Arkaden als Einkaufsziel möglicherweise in den kommenden Jahren weiter sinken wird.
Insgesamt markieren diese Entwicklungen eine Wendepunkt für die Einzelhandelsszene in Heidenheim, die im Wandel ist und sich an die sich ändernden Marktbedingungen und Verbraucherpräferenzen anpassen muss.
– NAG