Erste Danke -Auszeichnung für Angehörige von Organspendern verliehen

Neu-Isenburg/Frankfurt am Main (ots)

Am Mittwochabend fand ein berührendes Ereignis statt: In Deutschland wurde erstmals Angehörigen eines Organspenders die offizielle „Danke“-Auszeichnung überreicht. Diese neue Ehrung, die von den Vereinen Junge Helden e. V. und Kinderhilfe Organtransplantation – Sportler für Organspende e. V. (KiO) in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, den Familien von Spendern für ihren entscheidenden Beitrag zu danken. Die erste Auszeichnung erhielt die Familie von Lenny, einem 13-jährigen Jungen, der 2013 nach einem tragischen Fahrradunfall verstarb.

Die Auszeichnung selbst besteht aus einem „Lebenskreis“, der mit dem Symbol „OptInk“ versehen ist, welches die lebensrettende Idee der Organspende verkörpert. Dieses Zeichen soll nicht nur Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, sondern auch Hinweise zur Organspende in der Bevölkerung stärken. „Die DSO unterstützt diese Initiative, da sie eine wertvolle Ergänzung zur Förderung einer Dankeskultur für Organspender und deren Angehörige ist“, sagte Dr. Axel Rahmel, der Medizinische Vorstand der DSO.

Ein Zeichen des Lebens

Angela Ipach, Mitgründerin von Junge Helden, erklärte, dass das OptInk-Symbol durch die Verbindung zweier Halbkreise ein Ganzes bildet, was die Idee der Organspende repräsentiert. Es soll nicht nur die Bereitschaft zur Organspende symbolisieren, sondern auch andere Menschen motivieren, darüber nachzudenken. Tatsächlich haben sich bereits über 10.000 Menschen für dieses Zeichen entschieden und es sich tätowieren lassen.

Die Situation in Deutschland ist alarmierend: Über 8.500 Patienten stehen in der Warteschlange auf ein Spenderorgan. Die schmerzliche Realität ist, dass viele dieser Hoffnungen unerfüllt bleiben. Franziska Liebhardt, die Vorsitzende von KiO, machte deutlich, dass für einige schwerkranke Kinder die einzige Option oft eine Lebendspende eines Elternteils ist. „Diese schwierigen und risikobehafteten Eingriffe wären nicht nötig, wenn wir genügend Organspenden hätten“, betonte sie.

Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Jahr 2023 haben 965 Menschen in Deutschland nach ihrem Tod Organe gespendet. Diese Zahl bleibt jedoch unzureichend für die vielen Menschen in Not. Außerdem werden voraussichtlich rund 1.000 Menschen in diesem Jahr nicht rechtzeitig ihr benötigtes Organ erhalten. Besonders betroffen sind auch die 660 Menschen, die im letzten Jahr einem nahen Angehörigen eine Niere oder einen Teil ihrer Leber gespendet haben.

Um noch mehr Menschen zu erreichen und die Wichtigkeit der Organspende zu betonen, ist die „Danke“-Auszeichnung ein wichtiger Schritt. Sie wird in Zukunft auf Wunsch an die Angehörigen aller Organspender verliehen und soll Dankbarkeit und Wertschätzung für das mutige Handeln der Spender und ihrer Familien fördern. Informationen zur Auszeichnung können Angehörige von Organspendern unter lebenskreis@junge-helden.org anfordern.

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