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Eröffnung der Schwarzen Bibliothek: Ein Fest für Theodor Wonja Michael!

In Köln hat die Schwarze Bibliothek, die nach dem bekannten Zeitzeugen Theodor Wonja Michael benannt ist, ein neues Zuhause gefunden. Nach einer kurzfristigen Kündigung musste das Projekt, das sich der Förderung von schwarzer Literatur und Kultur verschrieben hat, innerhalb von weniger als drei Monaten einen neuen Standort suchen. Mit rund 6000 Bücher in den Händen und der Unterstützung zahlreicher ehrenamtlicher Helfer ist die Bibliothek nun am Poller Kirchweg 78-90 im Stadtteil Poll untergebracht.

N’joula Baryoh, eine der Mitinitiatoren, zeigt sich erfreut über den neuen Platz: „Das hier war endlich ein Raum, der für uns Sinn ergeben hat.“ Der neue Standort bietet weitaus mehr Raum und Komfort als die vorherige Unterkunft, die sich in einem Wohnhaus in der Innenstadt befand. So gibt es nun eine Sitzecke, eine Küchenzeile und einen großen Tisch, um Veranstaltungen und Gemeinschaftsaktivitäten zu fördern. Der neue Raum ist zudem barrierefrei und trägt damit dem wachsenden Bedürfnis nach Zugänglichkeit Rechnung.

Die Herausforderungen des Umzugs

Die Schwierigkeiten bei der Raumsuche waren beträchtlich. Wie Glenda Obermuller, Mitgründerin des Vereins, erklärt, habe das Team die gesamte Stadt durchforstet, nur um ein geeignetes Gelände zu finden: „Das war sehr anstrengend. Wir haben ganz Köln abgeklappert, von Weiden bis nach Holweide.“ Auch der Kontakt zu Kulturmanager Philipp Budde war entscheidend, um die geeigneten Räumlichkeiten zu finden.

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Obwohl das Team das neue Zuhause erreichen konnte, gibt es weiterhin große finanzielle Herausforderungen. Die monatlichen Kosten sind nun höher, was bedeutet, dass zusätzliche Spenden dringend benötigt werden. Ein bevorstehender Spendenaufruf auf GoFundMe wurde bereits gestartet, um die finanzielle Lücke zu schließen. „Die finanzielle Situation der Bibliothek ist immer noch fragil“, äußert Baryoh und hofft auf dauerhafte Unterstützung.

Als Teil der Einweihungen, die am 19. Oktober stattfinden, wird das Team sowohl für die bisherige Solidarität danken als auch Möglichkeiten bieten, wie die Community dem Projekt durch jährliche Spenden helfen kann. Bei einer festlichen Benefizveranstaltung am 10. November hofft die Bibliothek, zusätzliche Mittel zu sammeln. Dort wird ein buntes Programm mit Musik, Lesungen und weiteren kulturellen Aktivitäten geboten, um den neuen Standort ins Rampenlicht zu rücken.

Theodor Wonja Michael, nach dem die Bibliothek benannt ist, war ein wichtiger Journalist und Schriftsteller, dessen Leben von Diskriminierung und Rassismus sowohl in der NS-Zeit als auch darüber hinaus geprägt war. Sein Wirken soll durch das neue Projekt in kollektiver Erinnerung gehalten werden.

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Kulturdezernent Stefan Charles hat bereits seine Unterstützung zugesichert, was zur Hoffnung auf künftige Kooperationen mit der Stadt führt. „Wir machen demnächst einen Termin mit ihm aus und sprechen gemeinsam darüber, wie die Stadt uns zukünftig unterstützen kann“, stellt Obermuller fest.

Zur Einweihung wird auch die Lesung eines Werkes von James Baldwin stattfinden, einer der literarischen Größen, die sich mit Themen der Rassenidentität auseinandergesetzt haben. Diese Veranstaltung markiert zudem den fünften Todestag von Theodor Wonja Michael, was die Bedeutung des Anlasses noch verstärkt.

Das neue Zuhause der Bibliothek ist nicht nur ein Ort für Literatur, sondern auch ein kultureller Treffpunkt für die schwarze Community in Köln und darüber hinaus. Der Verein hat sich das Ziel gesetzt, Bildungsangebote und kulturelle Veranstaltungen wie Lesungen anzubieten, um das Bewusstsein und Verständnis für die Vielfalt schwarzer Lebensrealitäten zu fördern.

Für weitere Informationen zur Einweihungsfeier und zum Benefizfest hat die Schwarze Bibliothek aktiv zur Teilnahme und Unterstützung aufgerufen. Details sind unter www.rundschau-online.de zu finden.

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