In Hannover wurde ein bedeutendes Zeichen gegen das Vergessen gesetzt. Am Mittwoch, den 9. Oktober, fand eine emotionale Gedenkveranstaltung an der Herschelstraße 31 statt, wo die Stadttafel zum ehemaligen „Judenhaus“ feierlich enthüllt wurde. Der Standort ist nicht nur ein Ort für gesellschaftliche Treffen, sondern auch ein Mahnmal, das an die dunkle Vergangenheit während des Nationalsozialismus erinnert.
In der Herschelstraße 31 befand sich während der Jahre 1941 bis 1943 ein „Judenhaus“, in dem zahlreiche jüdische Bürger*innen unter drückenden Bedingungen lebten. Sie waren in der Zeit der Gestapo Gewalt und Willkür ausgesetzt und wurden oftmals gezwungen, ihre bisherigen Lebensverhältnisse zu verlassen. Dirk Swinke, der Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), sprach davon, dass es die Verantwortung der Gesellschaft sei, das Schicksal dieser Menschen im Gedächtnis zu behalten. „Der Einsatz für Demokratie und Solidarität ist ein wesentlicher Eckpfeiler unseres Verbands“, betonte Swinke, der darauf hinwies, dass einige der Gründungsväter ihres Verbands in Konzentrationslagern ermordet wurden.
Die Enthüllung der Stadttafel
Die Stadttafel, die künftig an der Fassade des Hauses angebracht ist, soll als ständige Erinnerung an die Lebensumstände der damaligen Bewohner*innen dienen. Oberbürgermeister Belit Onay lobte die Initiative des SoVD und erklärte, dass die Tafel Teil eines umfassenden Konzepts zur Erinnerung an jüdische Häuser in Hannover sei. Weitere Tafeln sind in Planung, um die Geschichte der Betroffenen lebendig zu halten.
Ruth Gröne, eine Zeitzeugin, die als Kind im „Judenhaus“ lebte, sprach ebenfalls zu den Anwesenden und erinnerte eindrucksvoll an ihre Erfahrungen. Sie berichtete von der Zwangseinweisung, die 1941 während der „Aktion Lauterbacher“ stattfand. An einem Tag wurden über 1.200 jüdische Bürger*innen in Hannover dazu gezwungen, ihre Wohnungen zu verlassen und in diese sogenannten „Judenhäuser“ zu ziehen. Die Herschelstraße war eines der vielen Orte, die für die Deportation instrumentalisiert wurden, und die Geschichten der dort lebenden Menschen sind Teil des kollektiven Gedächtnisses, das es zu bewahren gilt.
Die jüngste Enthüllung der Gedenktafel ist ein bedeutender Schritt, um das Bewusstsein für die komplexe Geschichte der jüdischen Bevölkerung in Hannover zu schärfen. Weitere Informationen zu diesem Thema können auf der Webseite des SoVD und der Stadt Hannover abgerufen werden, um ein tieferes Verständnis für die Wichtigkeit von Erinnerungsorten zu erlangen. Wird diese Gedenktafel dazu beitragen, dass die Geschehnisse nicht in Vergessenheit geraten? Diese Frage steht nun im Raum, und die Antworten werden wohl in den kommenden Jahren erkennbar sein.
Für detailliertere Informationen über das „Judenhaus“ in der Herschelstraße 31 lohnt sich ein Blick auf die entsprechenden Webseiten, um die Geschichten der damaligen Bewohner*innen und ihre tragischen Schicksale zu erfahren. Weitere Informationen sind unter www.hannover.de/judenhaeuser sowie www.sovd-nds.de/gedenken zu finden.
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