Dahme-SpreewaldDeutschland

Erhöhung der Bachenprämie: Unterstützung für Jäger in ASP-Zonen

Das Agrarministerium erhöht im Jagdjahr 2024/25 die Bachenprämie für die Bejagung von Wildschweinen in den von Afrikanischer Schweinepest betroffenen Landkreisen von 80 auf 100 Euro, um die Jägerschaft bei der Reduzierung der Schwarzwildbestände zu unterstützen und die Ausbreitung der hochansteckenden Tierseuche zu bekämpfen.

Die Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bleibt ein zentrales Thema für die Landwirtschaftspolitik in Deutschland. Kürzlich hat das Agrarministerium eine entscheidende Maßnahme ergriffen, um Jägerinnen und Jäger in betroffenen Regionen weiter zu unterstützen. Ab dem Jagdjahr 2024/25 wird die Prämie für die Jagd auf erwachsene Wildschweine, auch als „Bachenprämie“ bekannt, von 80 auf 100 Euro erhöht. Diese Erhöhung gilt nicht nur für die bestehenden ASP-Sperrzonen, sondern wird auf die gesamte Fläche der betroffenen Landkreise ausgeweitet.

Seit dem ersten Nachweis der ASP in Brandenburg im September 2020 ist die Situation für die heimischen Wildschweinstämme angespannt. Besonders wichtig ist die umfassende Bejagung der Bachen, also der weiblichen Wildschweine, um die Tierbestände unter Kontrolle zu halten und somit die Ausbreitung der hochansteckenden Seuche einzudämmen. Landschaftern und Jägern wird durch diese Erhöhung der Prämien eine weitere Hilfestellung gegeben, die zur Aufrechterhaltung niedriger Wildschweinbestände beiträgt.

Aktuelle Situation und Herausforderungen

Die letzten Entwicklungen zeigen, dass die Afrikanische Schweinepest nach wie vor eine Bedrohung für die Tierbestände darstellt. Besonders besorgniserregend sind die jüngsten Ausbrüche in Oberspreewald-Lausitz, wo verendete Wildschweine gefunden wurden, die positiv auf die ASP getestet wurden. Noch dazu sind seit Juni 2024 Fälle in Hessen aufgetreten, die sich mittlerweile bis nach Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg ausgebreitet haben. Diese Gegebenheiten machen deutlich, dass die Seuche keineswegs besiegt ist und jederzeit neue Infektionsherde auftreten können.

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Die Ansteckung von Wildschweinen erfolgt häufig durch das Zusammentreffen mit bereits infizierten Tieren. Je größer die Schwarzwildpopulation, desto schwieriger wird die Kontrolle und Bekämpfung der ASP. Daher ist es von größter Bedeutung, dass die Bestände in den Regionen, die früher infiziert waren, nicht wieder ansteigen. Dies spielt eine zentrale Rolle für die Zukunft der Wildtier- und Tierhaltung.

Neuer Ansatz zur Unterstützung der Jäger

Neben der Erhöhung der Bachenprämie wird im Jagdjahr 2024/25 auch die Abgabeprämie für erlegtes Schadwild im Geltungsbereich der ASP-Sperrzonen eingeführt. Diese Abgabeprämie wurde beim ersten Ausbruch der ASP installiert, um Jäger zu motivieren, verendetes Wild zur Abgabe zu bringen, auch wenn dieses nicht vermarktungsfähig ist. Für solche Fälle können 50 Euro beantragt werden, wenn das Tier an einer offiziellen Wildsammelstelle abgegeben wird. Damit möchte das Agrarministerium sicherstellen, dass möglichst viele Tiere zur Bekämpfung der ASP bejagt werden.

Die Vorgehensweise ist klar: Die Antragstellungen zur Auszahlung der Prämien sollen bis spätestens 30. April 2025 bei den zuständigen Jagdbehörden eingereicht werden. Das Agrarministerium hat die Formulare hierfür bereits online bereitgestellt, um den Jägern den Zugang zu erleichtern. Hierdurch erhofft man sich, eine breite und effektive Teilnahme an der Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest zu erreichen.

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Angesichts der anhaltenden Risiken, die von der ASP ausgehen, sind solche Maßnahmen nicht nur notwendig, sondern auch dringend. Die Erhöhung der finanziellen Anreize steht im direkten Zusammenhang mit den Bemühungen, die Wildschweinpopulationen zu kontrollieren und somit die Tierhaltung und Landwirtschaft zu schützen. Diese neuen Schritte der Behörden verdeutlichen den Ernst der Situation und die Notwendigkeit einer harmonisierten Strategie zur Bekämpfung der ASP.

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) stellt eine erhebliche Bedrohung für die Schweinehaltung in vielen europäischen Ländern dar, insbesondere in Deutschland. Seit dem ersten Ausbruch in Brandenburg hat sich die Situation nicht nur in Deutschland, sondern auch in angrenzenden Ländern verschärft. ASP ist eine hoch ansteckende virale Erkrankung, die hauptsächlich Wildschweine betrifft, aber auch domestizierte Schweine infizieren kann. Die Seuche hat für Landwirte und die Fleischindustrie gravierende wirtschaftliche Folgen, einschließlich der Zwangsabschlachtung von Tieren und Handelsbeschränkungen. Laut dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat die ASP erhebliche Auswirkungen auf den Landwirtschaftsmarkt, was die Dringlichkeit der ergriffenen Maßnahmen unterstreicht. Weitere Informationen sind auf der Webseite des [BMEL](https://www.bmel.de) verfügbar.

Die jüngsten Entwicklungen zeigen erneut, dass die Ausbreitung der ASP nicht nur ein nationales, sondern ein europäisches Problem darstellt. Länder wie Polen und Tschechien kämpfen ebenfalls mit Ausbrüchen der ASP. Diese Länder haben ebenfalls Maßnahmen zur Bekämpfung der Krankheit ergriffen, einschließlich intensiver Jagdprogramme. Die Zusammenarbeit zwischen den betroffenen Ländern ist entscheidend, um die Verbreitung der Seuche zu verhindern, da Wildschweine sich über weite Strecken bewegen können.

Die Rolle der Jägerschaft in der ASP-Bekämpfung

Die Erhöhung der Bachenprämie und die Einführung der Abgabeprämie sind direkte Antworten auf die Notwendigkeit, die Jagd intensiv zu fördern und die Wildschweinbestände nachhaltig zu reduzieren. Jägerschaften sind entscheidend für das Management der Wildschweinpopulationen, da sie über das notwendige Wissen und die Mittel verfügen, um in sensiblen Gebieten aktiv zu werden. Durch die Unterstützung von Jägerinnen und Jägern wird nicht nur die Wildschweinpopulation reguliert, sondern auch ein Teil des ökologischen Gleichgewichts aufrechterhalten. Die Maßnahmen zielen darauf ab, die Jägerschaft aktiv zu mobilisieren und sicherzustellen, dass die vorgegebenen Jagdziele erreicht werden.

Ein zusätzliches wichtiges Element ist die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Risiken und Auswirkungen der ASP. Die Jagd auf Wildschweine kann auch soziale und psychologische Herausforderungen mit sich bringen, da sich viele Menschen nicht ausreichend über die Tiergesundheit und die damit verbundenen Risiken informieren. Die Behörden und Jagdverbände arbeiten daran, die Öffentlichkeit über die Notwendigkeit der Maßnahmen aufzuklären und ein Verständnis für die Notwendigkeit der Wildtierreduzierung zu fördern.

Wirtschaftliche Auswirkungen der ASP

Die finanziellen Implikationen der Afrikanischen Schweinepest sind tiefgreifend. Einmalige oder wiederholte Ausbrüche können zu einem dramatischen Rückgang der Schweinebestände führen, was zu einem Anstieg der Preise für Schweinefleisch führen kann. Studien zeigen, dass der Preis für Schweinefleisch in Zeiten von ASP-Ausbrüchen und anschließenden Handelsverboten um bis zu 30 % steigen kann. Die Rückgänge in der Fleischproduktion können auch weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Landwirtschaft haben, einschließlich der Fütterungskosten für Nutztiere und die allgemeine Rentabilität der Betriebe.

Um das volle Ausmaß der wirtschaftlichen Auswirkungen zu verstehen, ist es entscheidend, regelmäßige Marktanalysen und Datenauswertungen durchzuführen. Institutionen wie die [Agrarmarkt Informations-Gesellschaft](https://www.ami-informiert.de) liefern wertvolle Statistiken und Marktanalysen, die den Landwirten und politischen Entscheidungsträgern helfen, informierte Entscheidungen zu treffen und regionale Strategien zur Bekämpfung von ASP zu entwickeln.

– NAG

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