In den Städten Erfurt und Jena wird kurz vor Silvester ein eindringlicher Appell an die Bürger gerichtet, auf Feuerwerk zu verzichten. Diese Initiative wurde von den Stadtverwaltungen angestoßen, um mehreren drängenden Problemen entgegenzuwirken.
Zu den Hauptgründen für den Aufruf gehören die Gefahr von Bränden, die Überlastung der Notaufnahmen, eine hohe Feinstaubbelastung sowie die Entstehung von tonnenweise Abfall. Im vergangenen Jahr verzeichnete Erfurt insgesamt 61 Brandeinsätze und 153 Einsätze des Rettungsdienstes an Silvester. In Jena wurde festgestellt, dass an einer Silvesternacht durch Feuerwerk etwa 33 Kubikmeter Müll anfielen, was zusätzliche Entsorgungskosten in Höhe von 15.000 Euro mit sich brachte. Sicherheitsdezernentin Ricarda Schreeg betonte zudem die Belastung für Menschen und Tiere durch das Silvesterfeuerwerk.
Verbote und gesetzliche Regelungen
In Erfurt ist das Böllern in der Altstadt aufgrund der empfindlichen Fachwerkhäuser größtenteils verboten. Darüber hinaus gibt es in anderen Teilen Thüringens, wie etwa rund um Schloss Friedenstein in Gotha, weitere Verbotszonen für Feuerwerk. Generell ist das Zünden von Feuerwerkskörpern in der Nähe von Fachwerk, Kirchen, Krankenhäusern und Altenheimen gesetzlich untersagt, um die Sicherheit und den Schutz von Menschen und Tieren zu gewährleisten.
Zusätzlich zu den Aufrufen in Thüringen sind auch die gesundheitlichen Auswirkungen von Feuerwerk ein wichtiges Thema. Laut dem Umweltbundesamt werden durch Feuerwerkskörper jährlich etwa 2.050 Tonnen Feinstaub (PM10) freigesetzt, wovon rund 1.700 Tonnen auf PM2.5 entfallen. Dies entspricht etwa 1% der gesamten PM10-Emissionen in Deutschland. Besonders am Neujahrstag ist die Luftbelastung mit gesundheitsgefährdendem Feinstaub hoch, insbesondere in den Stunden nach Mitternacht.
Die regelmäßig hohen PM10-Werte an Silvester und Neujahr verdeutlichen die ökologische und gesundheitliche Problematik, die mit dem Gebrauch von Feuerwerk verbunden ist. Diese Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, alternative Möglichkeiten zur Feier des Jahreswechsels in Betracht zu ziehen.
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