Bei einem eindrucksvollen Symposium am Bezirksklinikum Mainkofen haben sich rund 60 Fachleute versammelt, um das zentrale Thema der Beatmungsentwöhnung zu beleuchten. Ärzte, Pflegepersonal, Therapeuten und Psychologen kamen zusammen, um die neuesten Entwicklungen und Praktiken in der Beatmungsentwöhnung zu diskutieren. Der Anlass war das 1. Interdisziplinäre Weaning Symposium, das darauf abzielte, die vielfältigen Perspektiven und Herausforderungen im Weaning-Prozess zu verstehen und zu verbessern.
Wachsender Bedarf an Teamarbeit
Das „Weaning“, also die schrittweise Entwöhnung von der Beatmungsmaschine, ist in Deutschland auf dem Vormarsch. Prof. Dr. Tobias Schmidt-Wilcke, Chefarzt des Neurologischen Zentrums, hob in seiner Einleitung die positive Entwicklung hervor: „In der Vergangenheit stand Weaning nicht im Fokus der Neurologischen Frührehabilitation, dies hat sich mittlerweile erfreulicherweise geändert.“ Der medizinische Direktor, Prof. Dr. Maximilian Malfertheiner, betonte in seinem Vortrag, dass der Erfolg des Weanings immer ein Teamaufwand sei, bei dem Ärzte, Pflegende und Therapeuten Hand in Hand arbeiten müssen.
Privatdozent Dr. Joachim Scheßl, Oberarzt am Neurologischen Zentrum, erklärte die Bedeutung der Zertifizierung von Weaningzentren und deren Rolle für die Qualität der Behandlungsprozesse. Dies ist besonders wichtig, da das Bezirksklinikum Mainkofen 2021 als erstes Zentrum in Süd-Ost Bayern anerkannt wurde. Überraschende Einblicke gab es auch von Sönke Stanschus, der die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen Logopäden und Atmungstherapeuten darlegte. Praktische Erfahrungen wurden von Leonie Hensel geteilt, die die essenzielle Rolle von Physiotherapie und Ergotherapie in der Behandlung von Weaning-Patienten verdeutlichte.
Das Highlight des Symposiums war die Betonung der interdisziplinären Zusammenarbeit. Prof. Dr. Schmidt-Wilcke schloss den Tag mit einem eindringlichen Aufruf zur kontinuierlichen Prozessoptimierung, denn die Herausforderung beim Weaning ist groß. Patienten, die nicht erfolgreich entwöhnt werden können, müssen oft in spezielle Einrichtungen für außerklinische Intensivpflege, wo der Reha-Prozess fortgesetzt wird. Ziel bleibt es, die Selbstständigkeit der Patienten im Alltag zu fördern und beeindruckende Fortschritte in der Rehabilitation zu erzielen.
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