München (ots)
Die Herausforderungen für Führungskräfte, die eine neue Rolle übernehmen, sind gewaltig. Laut einer Studie des Harvard Business Review schaffen es fast die Hälfte aller Manager nicht, in ihrer neuen Position zu überzeugen. Die Gründe dafür sind vielfältig: Unsicherheiten, ein mangelndes Unterstützungsnetzwerk und unzureichende Vorbereitung sind nur einige Faktoren, die zum Scheitern führen können. Statt sich allein auf ihre fachlichen Kompetenzen zu verlassen, sollte der Schwerpunkt auf der schnellen Einarbeitung in die Unternehmenskultur liegen.
Führungskräfte, die erfolgreich in ihre neuen Jobs starten möchten, müssen die ersten Wochen strategisch nutzen. Klare Eigenverantwortung und Initiative sind hierbei unerlässlich. Eine umfassende Einarbeitung durch das Unternehmen ist oft nicht vorhanden. Stattdessen wird von den neuen Führungskräften erwartet, dass sie ihre Rollen eigenständig auffassen und schnell in die internen Abläufe eintauchen.
Networking als Schlüssel zum Erfolg
Eines der häufigsten Versäumnisse ist die Vernachlässigung des Networking. Viele Manager unterschätzen die Bedeutung eines starken Netzwerks, das über die informelle Interaktion mit anderen Führungskräften hinausgeht. Um in der neuen Umgebung erfolgreich zu sein, ist es essenziell, die Unternehmenskultur und das interne Beziehungsgeflecht zu verstehen. Aktive Kontakte zu knüpfen und andere in Projekte einzubinden, fördert nicht nur die eigene Sichtbarkeit, sondern stärkt auch die Teamdynamik.
Ein gut vernetzter Manager hat nicht nur Zugang zu Informationen über die internen Abläufe, sondern kann auch besser Einfluss auf Entscheidungen nehmen. Dabei ist es wichtig, auch zu den weniger einflussreichen Kollegen Beziehungen aufzubauen, um deren Perspektiven und Stärken kennenzulernen. Diese Beziehungen können zu wertvollen Informationen und Unterstützung führen, die für den Erfolg in der neuen Rolle entscheidend sind. Zudem sollten Manager bei Gesprächen immer das Ziel verfolgen, konkrete nächste Schritte zu vereinbaren und nach Empfehlungen für weitere Kontakte zu fragen.
Werkzeuge für einen schnellen Start
Um die Einarbeitung zu optimieren, empfiehlt Dominik Roth, ein Headhunter mit umfangreicher Erfahrung in der Führungskräftevermittlung, die Anwendung spezifischer Werkzeuge. Eine ISWOT-Analyse zur Identifizierung der Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken in der neuen Position kann helfen, Klarheit über die eigene Situation zu gewinnen. Darüber hinaus sollte ein SMART-Zielplan erstellt werden, der sowohl geschäftliche als auch persönliche Ziele formuliert. Ein 100-Tage-Plan ermöglicht es, diese Ziele strukturiert umzusetzen und Netzwerke aufzubauen.
Eine wichtige Überlegung dabei ist die Geschwindigkeit: Führungskräfte sollten sich klare Fristen setzen, um aktiv Netzwerkkontakte zu pflegen. Unternehmen selbst können dazu beitragen, indem sie Mentoring-Programme oder Networking-Events anbieten, die neue Führungskräfte bei der Integration unterstützen. Dabei könnte ein individueller Coach wertvolle Hilfestellung leisten und dazu beitragen, typische Einarbeitungsfehler zu vermeiden.
Die Ansätze zur erfolgreichen Verarbeitung neuer Aufgaben zeigen, wie wichtig eine strategische Planung und proaktives Handeln für Führungskräfte sind. Netzwerken, Eigenverantwortung und ein gutes Verständnis für interne Abläufe sind entscheidend, um schnell in der Rolle Fuß zu fassen und erfolgreich zu gestalten. Die Erkenntnisse von Experten wie Roth unterstreichen die Bedeutung von effektiver Einarbeitung und Netzwerkpflege für die langfristige Karrierestrategie von Führungskräften.
Über Dominik Roth:
Dominik Roth ist Headhunter und Partner bei Mercuri Urval, einer international agierenden Personalberatung, die sich auf Führungskräfte spezialisiert hat. Er hat umfassende Erfahrungen in der Vermittlung und Bewertung von Führungspersönlichkeiten und unterstützt Unternehmen darin, die richtigen Talente zu finden und deren Potenziale zu erkennen. Des Weiteren ist er als Host des Karriere-Podcasts „CEO Career Code“ aktiv, wo er Einblicke und Ratschläge für angehende Führungskräfte bietet.
