Das Erbe vergangener Epochen wird lebendig, wenn der Tag des offenen Denkmals in Deutschland gefeiert wird. Dieser besondere Anlass lädt dazu ein, tief in die Geschichte einzutauchen. In der heutigen Betrachtung steht der beeindruckende Willibrordi-Dom in Wesel im Mittelpunkt.
Mit seinen fünf Schiffen und der außergewöhnlichen Architektur präsentiert sich der Willibrordi-Dom als das prächtigste Bauwerk seiner Art im Niederrhein. Die Wurzeln dieses evangelischen Gotteshauses reichen bis ins 8. oder 9. Jahrhundert zurück, wo erste Hinweise auf einen früheren Kirchort verzeichnet sind. Allerdings wurde die heutige Gestalt des Doms erst im 16. Jahrhundert vollendet, was ihn zu einem einzigartigen Zeugnis der Baukunst macht.
Die Geschichte des Willibrordi-Doms
Die Geschichte des Willibrordi-Doms ist von Türmen und Wandel geprägt. Bereits 1874 musste die Kirche wegen Baufälligkeit für zwei Jahrzehnte geschlossen werden. In dieser Zeit wurde eine neugotische Renovierung vorgenommen, die jedoch beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg weitestgehend wieder entfernt wurde. Die heutige Erscheinung des Doms orientiert sich wieder an den stilistischen Merkmalen des 16. Jahrhunderts. Auch der markante Turm, der bereits im 15. Jahrhundert errichtet wurde, trägt zur imposanten Silhouette der Kirche bei.
Besonders für die Besucher am Tag des offenen Denkmals bietet die Gemeinde eine exklusive Möglichkeit: Eine Turmbesteigung wird angeboten, die den Teilnehmern einen neuen Blickwinkel auf die Stadt Wesel und die atemberaubende Architektur des Doms eröffnet. Diese besondere Aktion ist nicht nur eine Attraktion für Geschichtsinteressierte, sondern auch für jeden, der die beeindruckende Aussicht von oben erleben möchte.
Tag des offenen Denkmals
Der Tag des offenen Denkmals findet am 8. September statt und zieht an diesem Tag interessierte Besucher an, die mehr über die historischen Stätten erfahren möchten. In ganz Deutschland öffnen 5.500 Denkmäler ihre Türen und laden dazu ein, in die Geschichten und Erinnerungen vergangener Zeiten einzutauchen. Koordiniert wird diese kulturelle Veranstaltung von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), die auch in diesem Jahr ein vielseitiges Programm anbietet, zu dem Führungen, Turmbesteigungen und Vorführungen historischer Techniken gehören. Unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“ wird der Willibrordi-Dom Teil dieses facettenreichen Programms, das sowohl Einblicke in die Vergangenheit als auch Erlebnisse für die Gegenwart bietet.
Die Gelegenheit, dieses beeindruckende Bauwerk zu besichtigen, ist eine Einladung, sich mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen und die architektonischen Meisterwerke, die das Stadtbild prägen, zu würdigen. Der Willibrordi-Dom, mit all seinen Facetten und seiner bewegten Vergangenheit, ist nicht nur eine Kirche, sondern ein Symbol für die kulturelle Identität der Region und ihrer Entwicklung über die Jahrhunderte hinweg.
– NAG