Die Immobilienpreise in Deutschland zeigen einen bedeutenden Rückgang, besonders bei Häusern mit hohem Energieverbrauch. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht von Jones Lang LaSalle (JLL) liefert wissenswerte Einblicke in diese wachsende Diskrepanz zwischen energieeffizienten Immobilien und solchen, die in Bezug auf Energieeffizienz schlecht abschneiden. Der Grund? Käufer haben zunehmend Bedenken hinsichtlich der Betriebskosten und der jüngsten Entwicklungen im Hinblick auf das Heizungsgesetz.
Im Fokus steht dabei die beunruhigende Lage für Eigentümer von Immobilien, die nicht über die besten Energieeffizienzklassen verfügen. Die Preisdifferenz zwischen Mehrfamilienhäusern mit den höchsten Energieeffizienzklassen A und A+ und jenen mit den schlechtesten Klassen G und H ist auf über 27 Prozent angestiegen. Dieser Anstieg ist bemerkenswert, denn im vorherigen Quartal lag der Unterschied noch bei etwa 25 Prozent. Es ist offensichtlich, dass die Energieeffizienz nun einen kritischen Faktor bei der Immobilienbewertung darstellt.
Urge Nachfrage nach energieeffizienten Immobilien
Die Neigung der Käufer, eher in Immobilien mit guter Energieeffizienz zu investieren, ist kein Zufall. In der zweiten Jahreshälfte 2021 wurde das Bewusstsein für die Relevanz der Energieeffizienz verstärkt, als die Preise für Elektrizität und Gas in die Höhe schnellten. Daher kommen Käufer nicht nur auf die energetischen Merkmale einer Immobilie, sondern auch auf die Folgekosten für Instandhaltungsmaßnahmen zu sprechen. Obwohl die Sanierungskosten in letzter Zeit eine gewisse Stabilität gezeigt haben, sind sie nach wie vor höher als die Inflationsrate und die allgemeinen Baukosten, wie JLL feststellte.
Ein ähnliches Muster zeigt sich auch bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Hier sind die Preisabschläge tendenziell noch ausgeprägter. Während Eigentümer von Mehrfamilienhäusern die Kosten auf Mieter umwälzen können, müssen Eigennutzer die höheren Energiekosten direkt in ihrem Geldbeutel spüren. Das hat Einfluss auf die Kaufentscheidungen, und viele Käufer wägen jetzt viel sorgfältiger ab, ob sie investiert sind oder nicht.
Ein Blick auf das Heizungsgesetz
Das neue Heizungsgesetz spielt in dieser Entwicklung ebenfalls eine große Rolle. Das Gesetz sorgt für Unsicherheiten bei potenziellen Käufern und trägt zur Angst vor weiteren Einnahmepressungen bei. Die Diskussion über die Sanierungspflichten und die Kosten, die damit verbunden sind, wirkt sich immer stärker auf den Markt aus. Käufer haben Bedenken, ihre Investitionen in Immobilien mit überwiegend hohem Energieverbrauch zu tätigen, da sie nicht nur unter den hohen Anschaffungskosten leiden, sondern auch unter den laufenden Betriebskosten.
Die Umwälzungen auf dem Wohnungsmarkt sind gleichbedeutend mit einem alarmierenden Wandel in der Immobilienlandschaft Deutschlands. Noch im Sommer 2021 lag der Preisunterschied für die besten und schlechtesten Energieeffizienzklassen bei nur 11 Prozent. Dies zeigt, wie stark externe Faktoren wie geopolitische Entwicklungen und Veränderungen in der Energiepreispolitik das Kaufverhalten verändern können. Laut JLL bleibt der hohe Preisabschlag zwischen neuen, energieeffizienten Wohnimmobilien und älteren Gebäuden, die in Bezug auf Energieeffizienz schlecht dastehen, stabil.
Zusammengefasst ist die Preisstruktur auf dem Immobilienmarkt ein klarer Alarm für Besitzer von weniger effizienten Eigenschaften. Vor dem Hintergrund steigender Energiekosten und gesetzlicher Unsicherheiten wird der Druck auf Eigentümer von Immobilien, die energetisch nicht auf der Höhe sind, immer größer. Investoren und Käufer achten zunehmend darauf, wie gut eine Immobilie in punkto Energieeffizienz abschneidet, was einen entscheidenden Einfluss auf den Markt hat. Der Druck auf Eigentümer, die notwendige Sanierung in Angriff zu nehmen, wird in den kommenden Monaten und Jahren voraussichtlich nur noch zunehmen.
– NAG