
In einem dramatischen Appell fordert Sachsen-Anhalts Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann vom Bund dringend bessere Perspektiven für die Bioenergie! Bei der bevorstehenden Herbstkonferenz der Energieminister in Brunsbüttel wird die drängende Frage erörtert, wie die Energieversorgung Deutschlands in den kommenden Jahren stabil, kostengünstig und klimaneutral gestaltet werden kann. Willingmann ist sich sicher: Die Bioenergie muss eine zentrale Rolle spielen!
„Die Deckelung der Vergütung für Bioenergie im Erneuerbare-Energien-Gesetz ist eine energiepolitische Sackgasse!“, so Willingmann. Obwohl Bioenergie nicht immer klimaneutral ist, bietet sie eine sichere und regulierbare Energiequelle. „Wir können mit Biogas Strom und Wärme erzeugen, wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht. Statt den Ausstieg aus der Bioenergie voranzutreiben, sollten wir sie als Brückentechnologie nutzen!“, fordert der Minister. Sachsen-Anhalt ist bereits ein Vorreiter in der Bioenergie mit 483 Anlagen und 518,5 Megawatt installierter Leistung. Doch die Zukunft ist ungewiss: In den nächsten fünf Jahren droht 170 Anlagen das Aus, wenn die Förderungen nicht verlängert werden.
Dringender Handlungsbedarf!
Die Zahlen sind alarmierend: Laut Bund wird die installierte Leistung der Bioenergie in Deutschland von derzeit rund 10.500 Megawatt auf 8.400 Megawatt im Jahr 2030 sinken! „Wir benötigen dringend mehr regulierbare Energieträger!“, betont Willingmann. Er kritisiert die zögerliche Kraftwerksstrategie des Bundes, die erst 2025 neue Ausschreibungen vorsieht. „Hier muss entschlossener gehandelt werden!“, fordert er und sieht in der Biomasse einen unverzichtbaren Baustein für ein klimaneutrales Energiesystem.
Bei der Energieministerkonferenz wird Willingmann nicht nur die Unterstützung für Biogas anfordern, sondern auch einen Energiewendefonds vorschlagen, um Investitionen in die Energie- und Wärmenetze zu sichern. „Wir sprechen hier von einem bundesweiten Investitionsbedarf von 1,4 Billionen Euro bis 2045!“, warnt er. Zudem möchte er die klimaneutrale Wasserstoffwirtschaft weiter vorantreiben und fordert eine konsequentere Förderung durch den Bund. „Jetzt ist Planungs- und Finanzierungssicherheit für Investoren gefragt!“, schließt Willingmann. Die Zeit drängt – und die Politik muss handeln!
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