Bamberg (ots)
Nach zwei Jahrzehnten leidet Maja S. (39) aus Nürnberg nicht mehr unter unerträglichen Darmproblemen. Ihre schwerwiegenden Beschwerden, die sie dazu zwangen, Nahrung zu meiden und ständig in der Nähe einer Toilette zu sein, haben dank einer bahnbrechenden Diagnosetechnik ein Ende gefunden. Vor 20 Jahren fiel bei ihr die Diagnose „Reizdarm“, und trotz unzähliger Untersuchungen wurde nichts gefunden – bis sie schließlich auf die revolutionäre konfokale Laserendomikroskopie (CLE) stieß.
Diese fortschrittliche Methode wird an der Klinik für Integrative Medizin und Naturheilkunde in Bamberg eingesetzt, um die Funktion der Darmbarriere in Echtzeit zu überwachen. Professor Jost Langhorst erklärt, dass bei gesunden Menschen die enge Verbindung der Darmzellen dafür sorgt, dass Nährstoffe in den Blutkreislauf gelangen, während schädliche Substanzen im Darm verbleiben. Doch Stress, Medikamente und ungesunde Ernährung können diese Barriere schädigen – ein Zustand, der als „Leaky Gut“ bekannt ist. Im Rahmen der CLE konnten bei Maja die problematischen Nahrungsmittel identifiziert werden, die ihre Beschwerden auslösten.
Neuer Hoffnungsschimmer für Reizdarmpatienten!
Die CLE ist eine bahnbrechende Methode: Sie ermöglicht es Ärzten, die Darmbarriere unter 1000-facher Vergrößerung sichtbar zu machen. Maja wurde während einer Magenspiegelung getestet. Potenziell problematische Nahrungsmittel wurden verabreicht, und mithilfe eines Kontrastmittels konnten die Reaktionen in Echtzeit verfolgt werden. „Der Erfolg stellte sich bereits Tage später ein. Ich musste nicht mehr zehnmal täglich zur Toilette“, sagt sie begeistert.
Die Behandlung umfasst auch eine mehrwöchige Karenzzeit von den identifizierten Reizstoffen und die Verwendung von traditionellen Heilpflanzen wie Myrrhe. Professor Langhorst betont, dass synthetische Medikamente oft nicht die gleiche Wirksamkeit zeigen. Nutzen aus Pflanzenstoffen bestätigen Studien und schaffen neue Hoffnung für all jene, die unter funktionellen Darmbeschwerden leiden – vor allem für die über zehn Millionen Deutschen, die von Reizdarm betroffen sind. Frauen sind mit einer doppelten Wahrscheinlichkeit betroffen, wobei psychische Faktoren die Beschwerden verschärfen können.