Die Ausbildung eines Islamisten-verdächtigen Imams am Islamkolleg Deutschland hat in Deutschland für Aufregung gesorgt und wirft Fragen über Sinn und Zweck dieses von Bund und Ländern geförderten Projektes auf. Diese Situation belastet nicht nur das Ansehen des Islamkollegs, sondern belastet auch die Steuerzahler erheblich.
Das Islamkolleg in Osnabrück, Niedersachsen, wurde seit 2021 ins Leben gerufen, um in deutscher Sprache Imame, muslimische Seelsorger und Gemeindepädagogen auszubilden. Ziel dieser Initiative ist es, muslimischen Extremismus aktiv entgegenzuwirken. Doch trotz dieser Ambitionen hat man an dieser Bildungseinrichtung einen Imam ausgebildet, der den Sicherheitsbehörden als Islamist bekannt ist. Ebadullah Maulawy Abdullah, der seit acht Jahren Imam der Tawheed-Moschee in Hamburg ist, steht im Fokus von Ermittlungen des Verfassungsschutzes, da in seiner Moschee auch Anhänger der in Deutschland verbotenen Hizb-ut-Tahrir-Bewegung aktiv sein sollen.
Finanzierung und Kosten für den Steuerzahler
Die Finanzierung des Islamkollegs erfolgt zu einem großen Teil durch den Bund und das Land Niedersachsen. So fließen für die ersten fünf Jahre der Ausbildung etwa 90 Prozent der Kosten aus Bundesmitteln. Laut Informationen des Bundesinnenministeriums wurden allein für dieses Jahr bereits rund 990.408 Euro bewilligt, zudem kamen etwa 90.000 Euro aus Niedersachsen. Insgesamt erhält das Islamkolleg jährlich rund eine Million Euro, was bis 2025 insgesamt etwa fünf Millionen Euro ausmacht.
Total betrachtet sollten die finanziellen Mittel dazu dienen, dass extremistische Einflüsse in der Ausbildung ausgeschlossen werden. Um das zu unterstützen, können die angehenden Imame zusätzlich Stipendien über das Avicenna Studienwerk beantragen. Diese Stipendien beinhalten monatliche Unterstützungen und finanzielle Zuschüsse für Krankenkassen, um eine umfassende Ausbildung zu ermöglichen. Nach Informationen von BILD wurden allein in diesem Jahr fast 260.000 Euro an Stipendiaten in Osnabrück ausgezahlt.
Doch das Aufkommen eines Islamisten im Rahmen dieser Ausbildung wirft die dringende Frage auf, wie dies geschehen konnte. Das Bundesministerium für Inneres gab auf Anfrage an, dass das Islamkolleg sicherstellen müsse, dass keine extremistischen Personen oder Organisationen in die Förderung der Maßnahme einbezogen werden. Das Ziel ist klar: Extremistische Bestrebungen sollen aus der Ausbildung ausgeschlossen werden.
Politische Reaktionen
Die Reaktionen auf diesen Vorfall lassen nicht lange auf sich warten. Berlins Justizsenatorin Dr. Felor Badenberg (CDU), die bis zum Jahr 2023 Vizepräsidentin des Bundesamtes für Verfassungsschutz war, äußerte sich empört: „Was für eine Bankrotterklärung! Ein Islamist, der gegen unsere Demokratie kämpft, wird vom Staat jahrelang finanziert, um Extremismus zu bekämpfen.“ Sie fordert eine umfassende Prüfung und eine transparente und wirksame Regelung für die Vergabe staatlicher Gelder.
Das Bundesinnenministerium und das Wissenschaftsministerium Niedersachsen haben bereits Konsequenzen angekündigt, allerdings bleibt abzuwarten, welche Maßnahmen konkret ergriffen werden, um sicherzustellen, dass solche Fälle in Zukunft ausgeschlossen werden können. Die Debatte über die finanzielle Unterstützung solcher Institute wird nun lauter und kritischer, während die Öffentlichkeit auf Antworten und Lösungen wartet.
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