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Emotionale Schließung: Eiscafé »La Piazza« verabschiedet sich nach 11 Jahren

Nach über einem Jahrzehnt ist das Eiscafé »La Piazza« am Marktplatz in Alsfeld nun endgültig geschlossen. Adolfo Macchione, der das Café zusammen mit seiner Frau Birgit betrieb, sieht sich aus gesundheitlichen Gründen gezwungen, diesen Schritt zu gehen. Dies markiert für den gebürtigen Italiener nicht nur das Ende eines erfolgreichen Kapitels, sondern auch einen emotionalen Abschied von einem Ort, an dem er viele Erinnerungen und Freundschaften knüpfen konnte.

Der 55-Jährige, der ursprünglich aus einem kleinen kalabrischen Dorf stammt, kam mit 14 Jahren nach Deutschland, um seine Träume zu verwirklichen. Laut seiner eigenen Aussage war es für ihn ein großer Schritt, seine Heimat zu verlassen. »Ich wollte nach Deutschland kommen, das deutsche Bier genießen, einen VW fahren und eine blonde Frau heiraten«, sagt Macchione, der alle diese Träume schließlich verwirklichen konnte.

Der Weg nach Alsfeld

Seine Reise begann in Alsfeld, als er einen Job in einer Pizzeria annahm. In den folgenden Jahren arbeitete er in unterschiedlichen Gastronomiebetrieben, entwickelte seine Fähigkeiten weiter und eröffnete letztendlich seine eigene Eisdiele. Diese Entscheidung fiel vor elf Jahren, als sich die Möglichkeit bot, mitten im Stadtzentrum ein Eiscafé zu führen.

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»La Piazza« wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt für die Einheimischen. Hier konnte Macchione nicht nur köstliches Eis anbieten, sondern auch eine familiäre Atmosphäre schaffen. Er erzählt voller Freude von den vielen feierlichen und fröhlichen Momenten, die er mit seinen Kunden erlebt hat. »Wir haben gemeinsam gelacht und gefeiert – das Gefühl, eine zweite Familie hier gewonnen zu haben, ist unbeschreiblich«, erklärt er.

Sein Leben in Deutschland war jedoch nicht nur von Erfolg geprägt. Ein schwerer Krankheitsfall seines Vaters zwang ihn, einige Zeit nach Italien zurückzukehren. Doch die Bindung zu Alsfeld war stark genug, um ihn schnell wieder in die Stadt zurückzubringen, die für ihn zur Heimat geworden war. Der Rückblick auf seine Erfahrungen in der Gastronomie ist für ihn immer mit Dankbarkeit verbunden, da er viele wertvolle Beziehungen geknüpft hat.

Im Laufe der Jahre hat Macchione zahlreiche Herausforderungen gemeistert, darunter auch die Eröffnung seines ersten Restaurants, »Portofino«, in Treysa. Diese Etappe war geprägt von harter Arbeit und einer klaren Vision, die er mit seinen Stammkunden teilen konnte. »Es hat mir gezeigt, dass Qualität und Engagement Früchte tragen können«, sagt er über seine Restaurantzeit. Seine Rückkehr nach Alsfeld war der letzte Schritt einer langen Reise, und die Stadt bleibt für ihn untrennbar mit seiner Geschichte verknüpft.

»Ich habe in meinem Leben viel erlebt, und die Unterstützung, die ich hier erfahren habe, ist etwas, wofür ich unendlich dankbar bin«, beschreibt Macchione seine tiefen Gefühle für die Stadt. Es ist diese Dankbarkeit, die auch seine Schließung von »La Piazza« so schwer macht, da er sich von einem Ort verabschiedet, der ihn geprägt hat. Die Erinnerungen an die vielen schönen Augenblicke wird er jedoch stets mit sich tragen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Eiscafé nicht nur ein Geschäft für Macchione war, sondern ein Herzstück seiner Integrationsgeschichte in Deutschland. Die Schließung mag einen Verlust für die Kunden darstellen, die ihn und seine Frau mochten, doch die menschlichen Verbindungen bleiben. Seine Erzählungen und die Erinnerungen werden gewiss auch in den kommenden Jahren in den Köpfen und Herzen der Alsfelder weiterleben.

Quelle/Referenz
oberhessische-zeitung.de

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