Eine aktuelle Studie bringt erschreckende Zahlen ans Licht: Nahezu jedem fünften Kind wird nie vorgelesen. Diese besorgniserregenden Ergebnisse wurden von der Stiftung Lesen veröffentlicht und verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen viele Familien stehen. Insbesondere bei Familien, die in solchen Bedingungen leben, könnte das Vorlesen eine essenzielle Rolle für die sprachliche und soziale Entwicklung der Kinder spielen.
In der Befragung gaben 29 Prozent der Eltern an, sie hätten maximal zehn Kinderbücher im Haushalt. Dies ist alarmierend, wenn man bedenkt, dass eine reiche Bücherbasis als Schlüssel zu einer positiven Lesekultur gilt. Mütter und Väter, die aus verschiedenen Gründen nicht vorlesen, äußern zudem Bedenken, wenn es darum geht, den Lesefortschritt ihrer Kinder einzuschätzen. Oftmals bleibt ihnen verborgen, ob ihre Kleinen beim Lesenlernen Schwierigkeiten haben, was potenziell langfristige Auswirkungen auf die schulischen Leistungen haben könnte.
Die Kraft des Vorlesens
Es gibt jedoch auch positive Entwicklungen, die von der Studie hervorgehoben werden. Rund 74 Prozent der Eltern, die selbst Erfahrungen mit dem Vorlesen in ihrer Kindheit gemacht haben, geben diese Tradition an ihre eigenen Kinder weiter. Dies zeigt, dass positive Erlebnisse oft von Generation zu Generation weitergetragen werden, unabhängig vom Bildungshintergrund der Eltern. Das bedeutet, dass das Vorlesen nicht nur eine emotionale Verbindung zwischen Eltern und Kindern schafft, sondern auch einen wichtigen Baustein für die sprachliche Förderung darstellt.
Die Stiftung Lesen empfiehlt darüber hinaus, dass Vorlesen nicht ausschließlich auf gedruckte Kinderbücher beschränkt sein sollte. In unserer digitalen Welt bieten Smartphones und Tablets zahlreiche Möglichkeiten, Vorlesemomente zu schaffen. Es ist wichtig, dass Kinder erkennen, dass digitale Medien Ihnen nicht nur zum Spielen dienen, sondern auch Hunderttausende an Geschichten und Texten bereithalten. Laut der Studie nutzen bereits 43 Prozent der Eltern auf ihren mobilen Geräten Apps für Kinder, und 26 Prozent verwenden diese Apps konkret zum Vorlesen. Hierin sieht die Stiftung Lesen ein großes Potenzial, das noch besser ausgeschöpft werden kann.
Diese Befunde unterstreichen die Notwendigkeit, ein Bewusstsein für die Bedeutung des Vorlesens zu schaffen, sowohl in der Analphabetismus-Prävention als auch bei der Förderung der Lesefähigkeit. Vorlesen öffnet nicht nur die Tür zu einer Wunderwelt der Geschichten, sondern auch zu wichtigen sprachlichen Fähigkeiten, die in der heutigen Gesellschaft unabdingbar sind. Es bleibt zu hoffen, dass diese Erkenntnisse dazu führen, dass mehr Eltern die Initiative ergreifen, ihren Kindern regelmäßig vorzulesen, um ihnen die Liebe zur Literatur und Sprache näherzubringen.
Für weitere Informationen und detaillierte Berichte zu diesen Themen kann auf die aktuelle Studieninformation auf www.verlagshaus-jaumann.de verwiesen werden.
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