In Lenzen, Brandenburg, jubelt man über 30 Jahre Auenzentrum, ein Vorzeigeprojekt im Hochwasserschutz! Hier wird die Elbe nicht nur geschützt, sondern auch in ihre natürliche Pracht zurückgeführt. Meike Kleinwächter, die Diplom-Biologin und Chefin des Zentrums, leitet mit Leidenschaft die Bemühungen zur Wiederherstellung der Auen und schafft so wertvolle Überflutungsgebiete. In Zeiten der extremen Wetterbedingungen ist ihr Einsatz mehr denn je gefragt, und das Auenzentrum wird als bundesweites Vorbild anerkannt.
BUND-Präsident Olaf Bandt betont, dass 20 Prozent aller seit 2009 bundesweit geschaffenen Überschwemmungsflächen bei Lenzen entstanden sind. Unter anderem haben die Maßnahmen, wie die Rückverlagerung von Deichen, dazu beigetragen, 840 Hektar Auenland zurückzugewinnen. Und das hat konkrete Auswirkungen: Während des katastrophalen Elbehochwassers 2013 ließ eine durch Überflutungen geschaffene Fläche den Wasserstand um 50 Zentimeter sinken und rettete so Wittenberge vor einer gefährlichen Flut.
Finanzielle Unterstützung für das Auenzentrum
Um die beeindruckende Arbeit fortzusetzen, erhielt der BUND mehr als 410.000 Euro, um ein neues Projekt zur Auenentwicklung in der brandenburgischen Elbtalaue zu finanzieren. Dieses ambitionierte Vorhaben vereint Hochwasserschutz mit der Entwicklung von Auwäldern und soll wegweisende Ansätze für andere Flussgebiete liefern. Brandenburgs Umweltminister, Axel Vogel, bezeichnet das Auenzentrum als einen „Leuchtturm“, der strahlt und fördert den Betrieb des Besucherzentrums mit 60.000 Euro jährlich.
Obwohl der Fortschritt bemerkt wird, bleibt ein gewisser Widerstand aus der Bevölkerung. Kleinwächter betont, dass der Dialog mit Anwohnern von größter Bedeutung ist, um einen Ausgleich zu schaffen. Viele stehen den Deichrückverlagerungen skeptisch gegenüber, da sie Landwirtschaftsflächen betreffen, doch die Vorteile, die der Klimawandel somit bringt, sind für die Zukunft entscheidend. Mit über 20.000 jährlichen Besuchern zieht die Burg Lenzen immer mehr Naturfreunde an und kombiniert damit anspruchsvolle Naturschutzprojekte mit touristischen Möglichkeiten am malerischen Elberadweg.
Details zur Meldung