Eichstätt. Am vergangenen Kirchweihsonntag, dem 20. Oktober, fand in Eichstätt eine besondere Feier statt: Das Bistum Eichstätt feierte mit einem feierlichen Gottesdienst und einem Begegnungsfest die zweite Wiedereröffnung seiner Kathedrale. Diese Wiedereröffnung markiert das Ende einer umfassenden Sanierung, die in den letzten Jahren durchgeführt wurde. Bischof Gregor Maria Hanke betonte während der Zeremonie die Bedeutung des Doms als „geistliche Herzkammer für das Bistum“.
Bereits bei der Prozession zur Feier war die Vorfreude greifbar. Diese führte die Gläubigen von der Eichstätter Schutzengelkirche zur Kathedrale, die seit dem 1. März 2020 für die Sanierungsarbeiten geschlossen war. Während der Prozession, die von Fahnenabordnungen und der Stadtkapelle begleitet wurde, klopfte Bischof Hanke am Hauptportal des Doms, zeichnete ein Kreuz auf die Schwelle und bat um Segen für alle, die den Dom betreten würden.
Ein Wiedersehen nach langer Zeit
Nach über viereinhalb Jahren schritten die Gläubigen zum ersten Mal wieder durch die Tore der frisch sanierten Kathedrale. Die Kathedrale füllte sich rasch mit Besuchern, viele fanden Platz auf Stufen oder in Seitenkapellen. Die Atmosphäre war von der Vorfreude auf den bevorstehenden Gottesdienst geprägt, der gleichzeitig im Internet gestreamt wurde. Ein musikalisches Vorprogramm mit verschiedenen Chören und Instrumentalensembles sorgte für eine festliche Einstimmung. Das Event lockte nicht nur Gläubige, sondern auch Ehrengäste an, wie Herzog Max und Herzogin Elisabeth in Bayern sowie zahlreiche Politiker.
Bischof Hanke eröffnete die heilige Feier und erinnerte in seiner Predigt an die Bräuche und die Geschichte des Doms. Er wies auf die tief verwurzelte Tradition dieses Gotteshauses hin und erklärte es zum „Zeugnis in Stein für unseren Glaubensweg“. In diesem Zusammenhang verweist er auf den Bistumsgründer Willibald und betont die Wichtigkeit, dass der Dom auch in Zukunft als „Stätte der Hoffnung“ fungiert. Dies sei umso wichtiger angesichts der Herausforderungen, mit denen die Kirche und die Gesellschaft konfrontiert sind.
Bei der Taufe im neuen Taufstein, der während der Sanierung in die Mitte des Hauptschiffs gebracht wurde, konnten alle Kinder teilnehmen. Diese Zeremonie, bei der auch die neue Domkerze entzündet wurde, symbolisierte die Verbindung zu den Wurzeln des Glaubens. Es war ein bewegender Moment, in dem die kleinen Gläubigen um den Zelebrationsaltar versammelt waren.
Würdigung und Ausblick
„Schön ist er geworden, unser Dom“, äußerte der Bischof nach dem feierlichen Einzug. Mit einer tiefen Botschaft bedankte sich Bischof Hanke nicht nur bei den Anwesenden, sondern ermahnte auch alle, die nun Verantwortung für ihre Gemeinde und den Dom tragen zu wollen. „Wenn aus der steinernen Kirche eine Kirche aus Menschenherzen wächst, entsteht Wohnraum Gottes in der Welt“, sagte er und forderte alle auf, die „Baustellen“ zu pflegen, die dem „Wohnen Gottes in uns und unserem Bistum“ dienen.
Bevor das Fest auf dem Domplatz beendet wurde, wurden Grußworte von wichtigen Persönlichkeiten ausgesprochen. Der stellvertretende Leiter des Staatlichen Bauamts Ingolstadt, Thomas Sendtner, würdigte die gute Zusammenarbeit mit dem Bischöflichen Ordinariat während der Sanierungsarbeiten. Der Eichstätter Landrat Alexander Anetsberger brachte den Wunsch zum Ausdruck, dass viele Menschen in der nun vollständigen Kirche eine Heimat finden mögen.
Die Eröffnungsfeier des Eichstätter Doms war sowohl ein Rückblick auf die bewegte Geschichte des Gotteshauses als auch ein Ausblick auf dessen Zukunft im Herzen des Bistums. Mit dieser Übergabe der Kathedrale an die Gemeinde wird die Hoffnung genährt, dass sie weiterhin ein Ort des Glaubens, der Gemeinschaft und der Hoffnung bleibt.
Für weitere Informationen und Impressionen von der Eröffnungsfeier, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.bistum-eichstaett.de.
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