In Bad Tölz-Wolfratshausen wird die höchste Ehre im Vereinsleben verliehen: der Titel „Ehrenmitglied“. Diese Auszeichnung ist nicht nur ein Zeichen der Anerkennung, sondern auch eine Möglichkeit, den unermüdlichen Einsatz von Mitgliedern zu würdigen, die über Jahre hinweg dem Verein treu dienen. Die Vergabe erfolgt unterschiedlich, je nach Verein, und ist oft ein gut gehütetes Geheimnis bis zur feierlichen Übergabe.
Besonders bemerkenswert ist der Thanninger Gebirgstrachten-Erhaltungsverein D‘Wendlstoana, wo nur eine Dame diesen prestigeträchtigen Titel trägt. „Wir sind da etwas konservativer“, gesteht der Vorsitzende Paul Miller. Der letzte Ehrenmitglied wurde vor vielen Jahren ernannt, und die Diskussion über eine neue Auszeichnung wird immer wieder aufgegriffen. „Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, über ein neues Ehrenmitglied nachzudenken“, fügt Miller hinzu. Auch der SC Gaißach und die Freiwillige Feuerwehr Eurasburg haben ihre eigenen Verfahren zur Ernennung von Ehrenmitgliedern, die oft durch Vorschläge aus den Abteilungen oder von aktiven Mitgliedern angestoßen werden.
Überraschungen und Ehrungen
Die Auszeichnung selbst ist oft mit einer Überraschung verbunden. So sorgt der TuS Geretsried dafür, dass die zukünftigen Ehrenmitglieder im Vorfeld nichts von ihrer Auszeichnung erfahren. „Das ist gar nicht so leicht, bisher hat es aber immer geklappt“, berichtet Vorsitzender Mirko Naumann. Bei der feierlichen Übergabe erhalten die Geehrten eine Urkunde und kleine Geschenke, die ihre Verdienste würdigen. Und das Beste? Sie müssen keinen Vereinsbeitrag mehr zahlen und werden zu besonderen Veranstaltungen eingeladen.
Die Mitglieder der Königsdorfer Gebirgsschützen haben ebenfalls die Möglichkeit, Vorschläge für potenzielle Ehrenmitglieder einzureichen. Die Vorstandschaft berät darüber und die Entscheidung wird in der Jahresversammlung getroffen. „In den letzten 13 Jahren wurden nur zwei Personen zu Ehrenmitgliedern ernannt“, erklärt Hauptmann Jürgen Treske. Die Auszeichnung bringt keine persönlichen Vorteile mit sich, aber die Anerkennung ist unbezahlbar.
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