Coburg (ots)
Die Elektromobilität in Deutschland nimmt nicht den gewohnten Fahrtwind auf, wie aktuelle Daten des neuen HUK-E-Barometers zeigen. Denn der Umstieg von klassischen Verbrennermotoren zu Elektrofahrzeugen ist in den letzten Monaten stark ins Stocken geraten. Ein besorgniserregender Trend, der vor allem durch das Wegfallen der staatlichen Kaufprämie Ende 2023 exacerbiert wird. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Zeitraum von Juli bis September 2024 stieg lediglich ein magerer Anteil von 3,9 Prozent der Fahrzeugwechsel auf elektrische Antriebe um. Das ist ein Rückgang von fast 40 Prozent im Vergleich zum vorherigen Quartal.
Um diesen negativen Trend besser zu verstehen, bezieht das HUK-E-Barometer nicht nur die Umstiegsquote ein, sondern auch eine bundesweit repräsentative Umfrage zu den Kaufabsichten der Bevölkerung. Fast die Hälfte der Befragten bewertet reine Elektroautos negativ und nur etwa 34 Prozent der bisherigen Elektroautofahrer steigen beim nächsten Fahrzeugwechsel nicht wieder auf ein E-Auto um. In Bayern wird die höchste Verbreitung von Elektroautos festgestellt, während in Bundesländern wie Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern das E-Auto einen weitaus geringeren Marktanteil hat.
Rückgang der Umstiegsquote
Ein alarmierender Wert sind die Umstiege von Fahrzeugen mit Verbrennermotor auf Elektroantrieb. Dieser fiel von 6,2 Prozent zuletzt auf nur 3,9 Prozent, während der durchschnittliche Wert für 2024 sogar nur bei 3,6 Prozent liegt. Diese Zahl steht in starkem Kontrast zu dem breiteren Angebot an Elektrofahrzeugen, das heute auf dem Markt verfügbar ist. Die Umstiegsquote zeigt also ein grundlegendes Akzeptanzproblem auf, wenn nur drei von hundert Wechslern auf die neue Antriebsart umsteigen.
Besonders auffällig ist, dass nur 2,9 Prozent des Gesamtfahrzeugbestands in Privatbesitz Elektroautos sind, eine Zahl, die wenig Anlass zur Hoffnung gibt, dass sich diese Entwicklung bald umkehren wird. Die kollektive Kaufabsicht bleibt seit 2021 fast unverändert, und jüngste Daten zeigen, dass nur jeder fünfte Bundesbürger plant, ein reines Elektroauto zu kaufen. Diese Zahl ist unter den jüngeren Befragten über 40 Jahren deutlich höher, während ältere Befragte wesentlich skeptischer sind.
Regionale Unterschiede und Eigentümerverhalten
Die Analyse durch das HUK-E-Barometer legt auch regionale Unterschiede offen. Bayern führt mit der höchsten Wechselquote, während die Schlusslichter Sachsen-Anhalt und Sachsen nur einen Bruchteil davon aufweisen. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, dass nicht nur technische und finanzielle Anreize für den Umstieg auf Elektromobilität entscheidend sind, sondern auch das soziale Umfeld und die Verfügbarkeit von Infrastruktur.
Ein Blick auf das Verhalten der aktuellen Elektroautofahrer zeigt, dass etwa ein Drittel von ihnen beim nächsten Fahrzeugwechsel wieder auf Verbrenner umschwenken möchte. Dies ist eine dramatische Abkehr von den früheren Trends, in denen E-Auto-Fahrer dem neuen Antrieb treu blieben. Auch die Wechselquote von Hybridfahrern zu rein elektrischen Fahrzeugen ist gering, was den Optimismus zunichte macht, dass vorangegangene Hybridfahrer vermehrt auf Elektroantriebe umsteigen könnten.
Das HUK-E-Barometer stützt sich auf umfangreiche Datenanalysen und eine Online-Befragung von 4.147 Personen und deckt so sowohl die Akzeptanz als auch die Verbreitung von Elektromobilität in Deutschland auf. Diese Entwicklungen werden weiterhin genau beobachtet, um einen klaren Überblick über die Fortschritte und Herausforderungen in der Elektromobilität zu behalten. Zukünftige Maßnahmen und mögliche Initiativen sind notwendig, um die Bevölkerung von den Vorteilen der Elektromobilität zu überzeugen und die Akzeptanz nachhaltig zu steigern.