Wiesbaden (ots)
Die aktuellen Haushaltspläne der Bundesregierung werfen einen dunklen Schatten auf die Zukunft der Freiwilligendienste in Deutschland. Für das Jahr 2025 wurden im Kabinettsentwurf für den Bundeshaushalt 40 Millionen Euro weniger eingeplant, was einem Rückgang von über 12 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese drastischen Kürzungen betreffen nicht nur die Finanzierung der Träger von Freiwilligendiensten, sondern auch die Entwicklung junger Menschen, die während dieser entscheidenden Lebensphase auf Unterstützung angewiesen sind. Besonders die DRK Volunta gGmbH könnte von diesen Einschnitten schwer betroffen sein, da bis zu 200 Plätze in Programmen wie dem Freiwilligen Sozialen Jahr (FSJ) und dem Bundesfreiwilligendienst (BFD) unbesetzt bleiben könnten.
Die Abhängigkeit der Organisationen von den jährlich bereitgestellten Mitteln bringt erhebliche Unsicherheiten mit sich. Diese finanziellen Einschränkungen erschweren eine nachhaltige Planung und gefährden somit die Kontinuität und Stabilität der Freiwilligendienste in Deutschland. An diesem Punkt ist es entscheidend zu betonen, dass Freiwilligendienste nicht nur einfache Förderprogramme sind, sondern auch einen wesentlichen Beitrag zur persönlichen und sozialen Entwicklung junger Menschen leisten. Sie bieten die Möglichkeit, Engagement zu zeigen und Kompetenzen zu erwerben.
Der Aufruf zum Rechtsanspruch
Um den Herausforderungen der aktuellen Budgetkürzungen zu begegnen, fordert die DRK Volunta gGmbH einen Rechtsanspruch auf Freiwilligendienste. Ein solcher Anspruch würde sicherstellen, dass jeder junge Mensch ungeachtet der finanziellen Rahmenbedingungen die Möglichkeit hat, sich freiwillig zu engagieren. Dies könnte die demokratische Teilhabe der Jugend fördern und auch die nötige Sicherheit für die Einrichtungen gewährleisten, die auf Freiwillige angewiesen sind.
Hans Menger, Geschäftsführer der DRK Volunta gGmbH, muss sich mit der Unsicherheit der Fördermittel auseinandersetzen. „Die Ungewissheit bezüglich der finanziellen Unterstützung stellt eine große Herausforderung dar. Wir können noch nicht sagen, wie viele Freiwilligendienstleistende ab dem 01.09.2024 gefördert werden“, erläutert er. Ein Rechtsanspruch könnte nicht nur zusätzliche Planungssicherheit bieten, sondern auch helfen, mehr junge Menschen für den sozialen Dienst zu gewinnen.
Freiwilligendienste sind aus der heutigen Gesellschaft nicht wegzudenken. Sie ermöglichen es Jugendlichen, ihre Fähigkeiten zu entdecken und ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden. Ein solcher Dienst vermittelt nicht nur praktische Erfahrungen, sondern fördert auch ein Verständnis für gesellschaftliche Probleme, was für die persönliche und soziale Entwicklung unerlässlich ist.
Die Rolle der Freiwilligendienste
Die von den Einschnitten betroffenen Organisationen stehen nun vor der Frage, wie sie trotz dieser Herausforderungen bestehen können. Die DRK Volunta gGmbH sieht die Notwendigkeit an, einen Dialog mit der Politik zu führen, um Lösungen zu finden und innovative Ideen für die Zukunft des Freiwilligendienstes zu erarbeiten. „Wir möchten eng mit den Entscheidungsträgern zusammenarbeiten und sind jederzeit für Gespräche offen,“ so Menger weiter.
Die zukünftige Ausrichtung der Freiwilligendienste könnte somit nicht nur von den politischen Entscheidungen abhängen, sondern auch von der Fähigkeit der Organisationen, ihre Programme anzupassen und neue Wege zu beschreiten. Damit stünde nicht nur die Zukunft des Engagements junger Menschen auf dem Spiel, sondern auch die gesamte gesellschaftliche Solidarität, die dringend einen stabilen und verlässlichen Rahmen benötigt.
Die DRK Volunta gGmbH ist als gemeinnützige Tochter des Deutschen Roten Kreuzes in Hessen aktiv und unterstützt junge Menschen sowohl im Inland als auch international in ihren Freiwilligendiensten. Dieser Einsatz reicht von der Beratung bis hin zu Schüleraustauschprogrammen in verschiedene Länder wie Irland, Kanada, Südafrika, Spanien und die USA. Weitere Informationen finden sich auf der Webseite www.volunta.de.
– NAG