DeutschlandDresden

Dresdner Baukrise: Wießner warnt vor dem leisen Tod der Branche

In Dresden hat der Bauunternehmer Frank Wießner klare Vorstellungen, wie die aktuelle Baukrise überwunden werden kann. Mit seiner Max Wießner Baugeschäft GmbH blickt er auf 28 Jahre Erfahrung im Bauwesen zurück. Wießner betont, dass hohe Steuern und Abgaben auf Neubauten das eigentliche Problem sind. „Der Staat kassiert etwa 30 Prozent an Steuern“, erklärt er und weist darauf hin, dass dies bei stagnierenden Bauaktivitäten zu einem dramatischen Rückgang der Bauprojekte führt.

Sein Unternehmen hat in den letzten Jahren die Anzahl der realisierten Wohnungen drastisch reduziert. Während er früher zwischen 40 und 60 Wohnungen jährlich errichtete, sind es für das kommende Jahr nur noch neun. Diese Entwicklung stellt ihn und seine Angestellten vor enorme Herausforderungen. „Wie soll ich meine Leute bezahlen?“, fragt er verzweifelt. Um die Kosten zu decken, wird nur zum Selbstkostenpreis gebaut, was öffentliche Aufträge noch unrentabler macht.

Bauwirtschaft in der Krise

Die Situation ist nicht einzigartig für Wießner. Laut dem Bauindustrieverband Ost ist die Krise in der Branche alarmierend. Der Umsatz im Wohnungsbau fiel im ersten Halbjahr um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, was nichts Gutes für die 20.000 Beschäftigten der Branche verheißt. Wießner erwähnt zudem, dass die entscheidenden Faktoren für die Rentabilität von Immobilien die Zinsen sowie die Dauer der Nutzung sind – Prinzipien, die er als fundamental für die Branche betrachtet.

Kurze Werbeeinblendung

Um seinen Betrieb am Leben zu halten, kritisierte Wießner die Erhöhung der Grunderwerbssteuer auf 5,5 Prozent. „Das bedeutet, der Staat zieht Zehntausende Euro ab, ohne dass ein Stein bewegt wurde“, sagt er. Diese zusätzlichen Kosten schrecken potenzielle Käufer ab, sodass weiterhin viele in Mietwohnungen bleiben.

Obwohl Sachsen vor der Steuererhöhung mit 3,5 Prozent eine niedrigere Grunderwerbssteuer hatte, sieht Wießner keinen Grund, die Praxis anderer Bundesländer zu kopieren. Die Argumentation, dass sich die Lage durch eine solche Steuerangleichung verbessern würde, kann er nicht nachvollziehen. Er meint, es komme nicht darauf an, die Einnahmen des Staates zu erhöhen, sondern die Bedingungen für den Bau zu verbessern.

Perspektiven für die Zukunft

Wießner spricht sich für drastische Reduzierungen der Transaktionskosten, einschließlich der Grunderwerbssteuer, aus. Er schlägt vor, die Kosten auf nahezu null zu bringen, um den Wohnungsbau wieder rentabler zu machen. „Die Zinsen müssten auf etwa zwei Prozent sinken oder die Kosten massiv reduziert werden“, betont er.

Kurze Werbeeinblendung https://hempy-futter.com/

Sein langfristiger Plan involviert die Idee, dass der Staat bereit sein sollte, 20 Milliarden Euro in ein Förderprogramm zu investieren. Auf diese Weise könnten in zahllosen Projekten finanzielle Entlastungen der Mieter erzielt werden, die einem Drittel der aktuellen Baukosten entsprechen könnten. Dies könnte die angestrebten Neubauziele der Bundesregierung übertreffen.

Die Diskussion um eine Reform des Baugesetzbuchs wird von Wießner skeptisch betrachtet. Zwar gibt es einige Fortschritte, aber er sieht ernsthafte Defizite hinsichtlich der Qualität und Dauerhaftigkeit der Bauweisen, die mit den vorgenommenen Änderungen einhergehen. Er ist überzeugt, dass die gesparten Prozesse zu einer Abwärtsspirale in der Bauqualität führen.

Die Verzweiflung über die aktuelle Lage ist spürbar, und Wießner vermittelt den Eindruck, als würde er in seiner Tätigkeit gefangen sein. Trotz aller Herausforderungen ist klar, dass er sich nicht so leicht geschlagen geben wird. Sein Antrieb, den Wohnraum in Dresden zu verbessern, bleibt ungebrochen.

Das Schicksal der Bauwirtschaft in Sachsen ist ein Spiegelbild der aktuellen wirtschaftlichen Realität: Abwärtstrend, steigende Anforderungen und drückende Steuerlasten. Eine klare Lösung ist noch nicht in Sicht, doch Wießner bleibt optimistisch, dass durch proaktive Maßnahmen eine Wende zum Positiven möglich ist.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"