Dresden. Ein dramatischer Brückeneinsturz hat die Fernwärmeversorgung in der Neustadt auf eine harte Probe gestellt! Der Zusammenbruch der Carolabrücke hat die Verbindung zu den Kraftwerken Nossener Brücke und Reick abrupt gekappt. Jetzt fließt das heiße Wasser nur noch durch die Leitung im Fernwärmetunnel an der Marienbrücke, was nicht ausreicht, um die Bedürfnisse der Neustadt zu decken. „Das reicht nicht“, warnt Projektleiter Stefan Klemm, der sofortige Maßnahmen fordert, um die Versorgung vor dem Winter sicherzustellen.
Die Sachsen-Energie hat die Ärmel hochgekrempelt und arbeitet mit Hochdruck an einer provisorischen Lösung. Innerhalb von nur zwei Wochen wurde die Fernwärme-Ersatztrasse geplant und der Bau hat bereits Anfang Oktober begonnen. „Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit“, erklärt Klemm, während die Monteure und Schweißer auf Hochtouren arbeiten, um die 650 Meter lange Trasse vom Theaterplatz über die Augustusbrücke bis zum Königsufer zu verlegen. Zwei massive Rohre mit einem Innendurchmesser von 40 Zentimetern werden installiert, um die dringend benötigte Wärme zu transportieren.
Dringende Maßnahmen für Dresden
Am 7. November wurde eine 20 Meter lange Rohrbrücke mit einem Schwerlastkran auf die Augustusbrücke eingehoben. Zudem wurden in den Nächten zuvor drei u-förmige Rohrbögen installiert, die temperaturbedingte Dehnungen ausgleichen. „Wir haben den Bau auf der Neustädter Seite abgeschlossen“, berichtet Klemm, während die letzten Anschlüsse geschweißt werden. Die Arbeiten am Königsufer sind ebenfalls in vollem Gange, um Engstellen im Netz zu beseitigen und die Versorgung zu optimieren.
Bis zu 50 Fachleute sind im Einsatz, und die Sachsen-Energie investiert rund eine Million Euro in diese provisorische Lösung. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Wettlauf gegen die Zeit gewinnen“, sagt Klemm. Ende November soll die provisorische Fernwärmetrasse freigegeben werden, damit die Dresdner trotz des Brückeneinsturzes auch in diesem Winter zuverlässig mit Wärme versorgt werden können. Gleichzeitig wird bereits an einer dauerhaften Lösung gearbeitet, um die Fernwärmeverbindung langfristig zu sichern.