In der Stadt Göttingen macht sich eine Mischung aus Erleichterung und Anspannung breit, während die örtlichen Behörden die mögliche Entschärfung von drei mutmaßlichen Fliegerbomben vorbereiten. Die Evakuierung des angrenzenden Gebiets, die fast 11.000 Menschen betrifft, ist nun abgeschlossen. Um kurz vor 10 Uhr gab die Stadt bekannt, dass "das Evakuierungsgebiet jetzt vollständig geräumt" sei.
Das wirkliche Geschehen beginnt jetzt. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst Niedersachsen (KBD) hat die Aufgabe, die mutmaßlichen Bomben zu untersuchen und gegebenenfalls zu entschärfen. Die Experten hoffen, die Arbeiten vor Anbruch der Dunkelheit abzuschließen, jedoch gab es direkt nach der Freigabe des Gebiets einen Zwischenfall und die Arbeiten mussten unterbrochen werden. Ein Rettungseinsatz wurde gemeldet, als auch Hinweise auf Personen eingingen, die sich im Evakuierungsbereich aufhielten.
Einfluss auf den Bahnverkehr
Die Bombensondierung hat spürbare Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Niedersachsen. Während die Experten die gefährlichen Objekte inspizieren, bleibt der Zugverkehr rund um Göttingen vorübergehend eingestellt. Fernzüge werden um die Stadt herumgeleitet und im Nahverkehr setzen Transportdienste Ersatzbusse auf Abwegen ein.
Gesetze und Pflichten bei Evakuierungen
Die Stadt hat im Vorfeld eine Übersicht veröffentlicht, welche Straßen von der Evakuierung betroffen sind, auch eine Online-Karte des Evakuierungsgebiets ist verfügbar. Zusätzlich zu den Evakuierungszonen gibt es eine erweiterte Schutzzone, in der Anwohner gebeten werden, während der Sondierungsarbeiten drinnen zu bleiben. Wer diesen Anweisungen nicht nachkommt, riskiert hohe Bußgelder von bis zu 5.000 Euro.
Einige der mutmaßlichen Bomben befinden sich in unmittelbarer Nähe einer Arena und eines Basketballzentrums, was die Situation komplizierter macht. Genauere Informationen über die Gefahren im Boden können erst durch die abschließende Untersuchung am Einsatztag erlangt werden. Sollte es sich tatsächlich um Blindgänger handeln, könnte es notwendig sein, diese zu entschärfen oder kontrolliert zu sprengen. Die Stadt setzt auch auf Wasser gefüllte Container, um die Auswirkungen der Explosion auf umliegende Gebäude zu minimieren.
Um den Einsatz vorbildlich zu koordinieren, wird eine "Container-Burg" aus neun Übersee-Containern errichtet. Diese Sicherheitsmaßnahme, die sich am Haupteingang der Arena befindet, dient als Hauptquartier für die Einsatzkräfte und könnte bei Bedarf auch als Kontrollstelle für Sprengungen fungieren.
Die Situation bleibt dynamisch und spannend, während die Sondierungsarbeiten fortschreiten. Angesichts der großen Anzahl an evakuierten Personen und der schützenden Maßnahmen zeigt sich die Stadt bereit, potentielle Gefahren zu minimieren. Für weitere Informationen und Updates bezüglich der Operationen in Göttingen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.ndr.de.
Details zur Meldung