Am 14. Oktober 2024 kam es in Göttingen zu einem umfangreichen Einsatz der Sicherheitskräfte, als drei Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg kontrolliert gesprengt wurden. Diese Blindgänger, die als Zehn-Zentner-Bomben identifiziert wurden, konnten nicht entschärft werden. Um 16:45 Uhr kam es fast zeitgleich zu den Explosionen auf dem Schützenplatz, was in der gesamten Stadt zu hören war.
Der Vorfall erforderte die Evakuierung von fast 11.000 Anwohnern, die im Morgengrauen ihre Wohnungen verlassen mussten. Die Stadtverwaltung berichtete von einer "sehr heftigen" Detonation, die Schäden am Dach eines nahegelegenen Schützenhauses verursachte. Glücklicherweise wurden dabei keine Menschen verletzt. Bereits vor der Sprengung hatten Erkundungsteams das Gebiet auf mögliche Gefahren überprüft, bevor die Bewohner zurückkehren durften.
Heftige Detonation und ihre Folgen
Drei Sprengmeister und zwei Munitionsexperten waren für die sichere Durchführung des Einsatzes zuständig, wobei der Einsatz in mehreren Phasen unterbrochen werden musste, da einige Personen sich verbotenerweise im Evakuierungsbereich aufhielten. Dies führte zur Verhängung von 33 Ordnungswidrigkeiten, und zwei Personen wurden in Gewahrsam genommen.
Die Züge waren ebenfalls betroffen, da Fernzüge die Stadt umfahren mussten und dies kleinere Verspätungen zur Folge hatte. Wegen der Bombenräumung wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet. Die Busse verkehrten zum Albaniplatz, wo die Fahrgäste zu den nächsten Bahnhöfen außerhalb der Stadt gelangen konnten.
Sicherheitsmaßnahmen für die Zukunft
Für die Bombenräumung wurden spezielle Sicherheitsvorkehrungen getroffen, darunter die Errichtung einer eindrucksvollen "Container-Burg" aus neun Übersee-Containern, die neben dem Haupteingang der Arena aufgestellt wurde. Diese Maßnahme diente der Sicherheit der Kampfmittelbeseitiger und der Koordination des gesamten Einsatzes. Zusätzlich wurde das Grundwasser in der Umgebung der Verdachtspunkte abgesenkt, um eine genauere Untersuchung zu ermöglichen.
Dieser Vorfall stellt bereits die sechste große Bombenräumung in Göttingen innerhalb von fünf Jahren dar. Aufgrund der geographischen Lage der Blindgänger nahe einer wichtigen Arena und einem Basketballzentrum waren die Behörden besonders besorgt, sodass alle Vorkehrungen getroffen wurden, um Schäden an den umliegenden Gebäuden zu minimieren. Mit diesen Maßnahmen hofft die Stadt, in Zukunft aufwändige Evakuierungen zu vermeiden und damit Kosten zu sparen, wie der Stadtsprecher erwähnte, laut Informationen von www.ndr.de.
Ein solches Vorgehen zeigt die anhaltende Herausforderung für Städte, in denen noch Überbleibsel aus vergangenen Konflikten gefunden werden, und die Wichtigkeit sorgfältiger Planungen und Sicherheitsmaßnahmen, um die Gefahr für die Zivilbevölkerung zu minimieren.
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