
Der Chemiegigant Dow steht am Abgrund! In Deutschland könnte das Schicksal von 3.600 Mitarbeitern auf der Kippe stehen, während der Traditionsstandort Schkopau, bekannt für seinen legendären Slogan „Plaste und Elaste“, in der Schusslinie ist. Die alarmierenden Nachrichten kommen direkt aus dem Hauptquartier des US-Konzerns, der seine Werke in Deutschland und Europa auf den Prüfstand stellt. Ein düsterer Schatten liegt über dem ehemaligen Buna-Chemiestandort in Sachsen-Anhalt, der einst in der DDR blühte.
Die jüngste Ankündigung folgt auf die Präsentation der Quartalszahlen, bei der Dow eine „strategische Überprüfung“ seiner Anlagen in Europa bekannt gab. Besonders betroffen sind die Werke in Schkopau, Stade (Niedersachsen), Böhlen (Sachsen) und Ahlen (Nordrhein-Westfalen). Insgesamt stehen in Europa 14 Standorte in neun Ländern auf der Kippe, während die Überprüfung bis zur Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen sein soll. Eine Unternehmenssprecherin warnte jedoch vor verfrühter Spekulation über die Auswirkungen auf die einzelnen Standorte und die Mitarbeiter.
Die Zukunft der PU-Kunststoffe
Die Überprüfung betrifft hauptsächlich das Polyurethan-Geschäft, das in vielen Branchen unverzichtbar ist, sei es als Dämmmaterial im Bauwesen oder als Schaumstoff in der Möbelindustrie. Dow-Chef Jim Fitterling äußerte sich besorgt über die stagnierenden Märkte in Europa und China, was den leichten Umsatzanstieg des Unternehmens in Frage stellt. Schkopau, einst ein Zentrum der Chemieproduktion mit 18.000 Beschäftigten zur DDR-Zeit, könnte erneut von Massenentlassungen und Stilllegungen betroffen sein, wie bereits 1995 bei der Übernahme durch die Treuhand.
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