Döbeln. Abdulkarim Alkhatib, ein 44-jähriger Syrer, hat sich an der Ritterstraße in Döbeln einen Obst- und Gemüsestand aufgebaut, der jeden Donnerstag zur festen Anlaufstelle für Passanten wird. Unter zwei Schirmen präsentiert er eine bunte Auswahl an frischen Produkten – darunter Zucchini, Pflaumen, Paprika und Apfelsinen. Der Umzug von einem Freitagstermin in Zwickau, wo er aufgrund eines Freundes seine Geschäftsidee entwickelt hat, zeigt, wie wichtig die Integration in die deutsche Gesellschaft für Alkhatib ist.
Vor vier Jahren kam er mit seiner Frau und seinen vier Kindern aus der Türkei nach Deutschland, wo er als LKW-Fahrer gearbeitet hatte. Ein entscheidender Schritt zur Selbstständigkeit ist für ihn, dass er das Aufenthaltsrecht in Deutschland erhalten hat. Kommunikationsschwierigkeiten sind für ihn alltäglich, da er wenig Deutsch spricht. Doch Unterstützung erhält er durch einen Freund, der für ihn die Übersetzungen übernimmt.
Die Vielfalt der Kundschaft
Sein Stand zieht eine diverse Kundschaft an, darunter viele Einheimische. „Die Leute neugierig geworden“, berichtet er. Besonders hebt er hervor, dass immer mehr Menschen Interesse an orientalischen Gerichten zeigen, wodurch auch weniger bekannte Gemüsesorten wie weiße Zucchini und kleine Auberginen an Beliebtheit gewinnen. Der Austausch zwischen Alkhatib und seinen Kunden wird durch seinen persönlichen Service und die direkte Ansprache besonders lebendig.
Klaus-Dieter Porst, ein regelmäßiger Kunde, beschreibt seine positiven Erfahrungen beim Einkauf: „Ich kaufe gerne bei Arabern ein. Die Produkte sind preiswert und von guter Qualität, und man kann handeln.“ Solche Aussagen zeigen, dass der Austausch zwischen Kulturen nicht nur möglich, sondern für viele auch bereichernd ist. Porst weist darauf hin, dass er besonders den persönlichen Kontakt schätzt.
Die Fläche, auf der Alkhatib seinen Stand aufbauen kann, gehört Sven Weißflog, einem Unternehmer, der dem Syrer diese Möglichkeit kostenlos anbietet. „Ich will damit kein Geld verdienen. Ich freue mich, wenn hier jemand ankommt und sich eine Existenz aufbauen will“, erklärt Weissflog und betont, dass dieser Stand gut in die Ritterstraße passe.
Zukunftspläne in Döbeln
Abdulkarim Alkhatib plant, seinen Stand bis zum ersten Frost weiter zu betreiben, sieht sich jedoch Herausforderungen gegenüber, wenn es darum geht, neue Flächen oder gar ein eigenes Geschäft in Döbeln zu finden. Zudem sind dies keine einfachen Entscheidungen, da für das Areal an der Ritterstraße bereits Zukunftspläne bestehen. Sven Weißflog möchte dort eine kleine Markthalle bauen, während die genauen Details noch unklar sind.
Insgesamt zeigt die Geschichte von Alkhatib, wie Migration und Unternehmergeist Hand in Hand gehen können. Er kämpft nicht nur um seine eigene Existenz, sondern trägt auch zur Vielfalt des örtlichen Marktes bei. Seine Bemühungen sind ein Beispiel dafür, dass Integration gelingen kann, wenn sowohl die Neuen als auch die Einheimischen offen aufeinander zugehen. Diese Entwicklungen sind von Bedeutung, da sie die Zusammenführung unterschiedlicher Kulturen fördern und bereichern.
Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.saechsische.de.