Die deutsche Drogeriekette dm bereitet sich auf einen aufregenden Schritt vor: die Einführung einer eigenen Online-Apotheke! In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung äußerte dm-Chef Christoph Werner, dass man nicht-verschreibungspflichtige Medikamente, die bisher nur in Apotheken erhältlich sind, online anbieten möchte. Diese Entscheidung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die Zahl der Apotheken in Deutschland auf dem niedrigsten Stand seit 1978 ist, wie die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände berichtet. Statsitisch schließt jeden Tag eine Apotheke in Deutschland, was die Notwendigkeit einer digitalen Lösung noch dringlicher macht.
Die offenen Fragen zum Start sind ebenfalls spannend. Werner kündigte an, dass die dm-Onlineapotheke in der zweiten Jahreshälfte 2025 an den Start gehen soll. Allerdings sollen die neuen Produkte ausschließlich online verfügbar sein, während die bestehenden dm-Filialen keine der apothekenpflichtigen OTC-Produkte, wie zum Beispiel Paracetamol, verkaufen dürfen. Dieser Schritt ist nicht nur eine Antwort auf den Rückgang der Apotheken, sondern auch eine strategische Antwort auf den sich wandelnden Gesundheitsmarkt. „Wir wollen unseren Beitrag für eine erschwingliche Versorgung mit Gesundheitsprodukten in Deutschland leisten“, betonte Werner, während er Bedenken bezüglich der Konkurrenz zu traditionellen Apotheken zurückwies.
Regulatorische Veränderungen am Horizont
Die Voraussetzungen für den Erfolg der dm-Onlineapotheke könnten allerdings von zukünftigen gesetzlichen Änderungen abhängen. Werner ist optimistisch, dass bald liberalere Gesetze, ähnlich wie zur Aufhebung der Preisbindung in den 1970er-Jahren, einen neuen Markt eröffnen werden. Aktuell unterliegen apothekenpflichtige Arzneimittel strengen Vorschriften, aber das Potential für zm Unternehmern könnte steigen: „Unternehmerische Apotheker haben nach einer möglichen Liberalisierung große Chancen“, erklärt er. Diese Entwicklung stellt einen bemerkenswerten Wendepunkt im Gesundheitssektor dar und könnte die Art und Weise revolutionieren, wie Verbraucher Zugang zu wichtigen Gesundheitsprodukten erhalten.
Die Vergangenheit ist nicht freundlich gegenüber solchen Vorhaben, wie das gescheiterte Projekt von Douglas zeigt, das 2022 die Online-Apotheke Disapo kaufte, aber 2024 wegen finanzieller Verluste wieder abgab. Doch dm scheint entschlossen, in das digitale Gesundheitsgeschäft einzusteigen und damit neue Maßstäbe zu setzen, wie es auch die Bild berichtet. Dieses neue Kapitel könnte sowohl für dm als auch für die deutschen Verbraucher von großer Bedeutung sein.
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