In einem neuartigen Schritt zur Revitalisierung leer stehender Geschäfte in Deutschland nutzt ein Discounter die Gelegenheit, seine Expansion voranzutreiben. Im Rahmen dieser Initiative wird Tedi, ein niederländischer Discounter, voraussichtlich einige der geschlossenen Filialen von Galeria Kaufhof übernehmen.
Im Zuge der Insolvenz von Galeria Kaufhof standen zahlreiche Filialen leer. Dieser Trend ist nicht neu, da die Modebranche immer wieder von Schließungen betroffen ist. So musste etwa der Modeanbieter Esprit alle seine Standorte in Deutschland schließen. Tedi plant nun, in den kommenden Monaten als Zwischenmieter in diese geschlossenen Kaufhof-Filialen einzuziehen.
Tedi bezieht Kaufhof-Filialen – Standorte im Überblick
Die Filialen von Kaufhof, die für Tedi in Betracht gezogen werden, sind großzügig geschnitten und variieren zwischen 1.000 und 2.000 Quadratmetern. Dies bietet Tedi ausreichend Platz für seine breite Produktpalette, die Haushaltsartikel, Deko, Tierbedarf, Party- und Spielwaren umfasst. Die betroffenen Städte, in denen Tedi seine neuen Standorte eröffnen wird, sind:
- Reutlingen
- Hildesheim
- Pforzheim
- Wuppertal
- Siegburg
- Schweinfurt
- Darmstadt
- Kempten
Die Eröffnungen sind noch für Dezember 2024 geplant, was Tedi die Möglichkeit gibt, vor den Feiertagen einen größeren Kundenstamm zu erreichen.
Interimsverhältnis und Expansionspläne
Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass Tedi nur als Zwischenmieter in den ehemaligen Kaufhof-Filialen einzieht. Das bedeutet, dass das Mietverhältnis nicht dauerhaft angedacht ist. Tedi-Expansionschef Fabian Kampa äußerte, dass die genauen Planungen für die Nachmieter noch offen sind. Der Fokus liegt momentan darauf, schnell einzugreifen und die Läden kurzfristig wieder zu beleben.
Tedi hat seit 2023 ambitionierte Expansionspläne und kündigte an, im letzten Jahr bereits 333 neue Filialen in ganz Europa eröffnet zu haben, darunter 93 in Deutschland. In dieser Geschwindigkeit möchte Tedi auch im laufenden Jahr fortfahren. „Wir wollen richtig Gas geben“, so Tedi-Chef Petar Burazin in einem Interview mit dem Handelsblatt.
Die Entscheidung von Tedi, in die geschlossenen Kaufhof-Standorte einzuziehen, zeigt, wie Discounter in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderung eine innovative Strategie zur Marktvergrößerung verfolgen. In einem Markt, der von Insolvenzen und Leerständen geprägt ist, könnte dies eine kluge Taktik sein, um Kundschaft anzuziehen und gleichzeitig ungenutzte Verkaufsflächen zu revitalisieren.
Weitere Details zum Thema finden sich in einem Bericht auf www.ruhr24.de.