Ein besorgniserregender Fall hat in den letzten Tagen für Schlagzeilen gesorgt: Ein Student aus Berlin-Spandau ist an Diphtherie erkrankt. Der junge Mann, der ursprünglich aus dem Landkreis Havelland in Brandenburg stammt und eine Waldorfschule in Spandau besucht, ist nicht gegen diese gefährliche Krankheit geimpft.
Derzeit wird er in einer Klinik in Berlin behandelt und erhält invasive Beatmung. Dr. Bernhard Kosak, der Leiter der pädiatrischen Notfallmedizin am Klinikum West Brandenburg, äußerte sich über die Gefahren, die mit der fehlenden Impfung verbunden sind. Er betonte: „Viele Menschen glauben, dass Ärzte diese Krankheiten bereits heute behandeln können.“ Dabei ist das oft nicht der Fall.
Diphtherie: Ein ernstes Gesundheitsrisiko
Dr. Kosak wies darauf hin, dass die behandelnden Ärzte bei schweren Erkrankungen wie Diphtherie, Meningokokken- oder Pneumokokken-Infektionen nur eingeschränkt helfen können. Viele dieser Krankheiten hinterlassen hohe Risiken von bleibenden Schäden. Diphtherie war früher als „Würgeengel der Kinder“ bekannt und kann zu schweren Komplikationen führen.
Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) gab es in den letzten Jahren zwar nur eine ein- bis zweistellige Zahl an Diphtheriefällen in Deutschland, doch in den Jahren 2022 und 2023 stiegen die Fälle auf dreistellige Werte an. Diese Zunahme wird zum Teil durch internationale Ausbrüche unter Flüchtlingen erklärt. Bisher wurden in diesem Jahr 37 bestätigte Diphtheriefälle in Deutschland gemeldet, darunter zwei in Berlin. Der letzte Verdachtsfall im Havelland stammt aus dem Jahr 2012, der sich jedoch nicht bestätigte.
Die Impfung gegen Diphtherie ist eine der von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen für Säuglinge und Kinder. Außerdem wird Erwachsenen alle zehn Jahre eine Auffrischungsimpfung nahegelegt, um den Impfschutz aufrechtzuerhalten.
In Anbetracht dieser Entwicklungen ist die Diskussion über die Wichtigkeit von Impfungen und die Risiken, die mit nicht durchgeführten Impfungen verbunden sind, relevanter denn je. Die gesundheitlichen Folgen können nicht nur den Einzelnen betreffen, sondern stellen auch eine Herausforderung für das öffentliche Gesundheitssystem dar. Weitere Informationen zu diesem Thema sind in Berichten von lomazoma.com nachzulesen.